Als die ungeliebte Schwiegermutter schließlich an ihre Tür klopft, macht der Film einem alten Sprichwort alle Ehre: „Schwiegermutter Drachenfutter!“ Man mag den Film nun als Metapher für die vielen Stadien einer Schwangerschaft sehen oder einfach nur als blanke Horrormär – ekeln wird man sich in jedem Fall. Allerdings nicht so sehr, um in Ohnmacht zu fallen. Das könnte vor allem daran liegen, dass es das Drehbuch mit Logik und gesundem Menschenverstand nicht so genau nimmt und damit viele Härten des Films unfreiwillig komisch aussehen lässt.
"Backtrack" und "The Sixth Sense"
Von ganz anderem Kaliber ist der australische Mystery-Thriller „Backtrack“, in dem Adrien Brody einen Psychologen spielt, der an seinem eigenen Verstand zu zweifeln beginnt. Der von Michael Petroni sehr souverän inszenierte Film wandelt auf den Spuren von „The Sixth Sense“. Auch wenn Vielgucker den Thriller an der ein oder anderen Stelle als etwas verräterisch empfinden werden, bleibt er dennoch bis zum Schluss spannend. Sounddesign, Schnitt, Kameraarbeit und Musik bilden hier eine perfekte Symbiose, die Adrenalinschübe erzeugt.
Mit „The Connection“ von Cédric Jimenez servierte das Festival einen besonderen Leckerbissen für Fans französischer Gangsterfilme – top besetzt mit Jean Dujardin als eifrigem Untersuchungsrichter und Gilles Lellouche als dessen Gegenspieler, einem Drogenboss. Routiniert in Szene gesetzt und angesiedelt im Marseille der 1970er Jahre, ist der Film wie geschaffen für die große Kinoleinwand.