Im Nachwuchs von River Plate begann seine Karriere, als Profi spielte er bei den Chacarita Juniors, ehe ihn FCB-Chefscout Ruedi Zbinden entdeckte und Delgado als 20-Jähriger in Basel landete. Zwei Meistertitel und einen Cupsieg später zog es den Mittelfeldakteur im Sommer 2006 weiter in die Türkei zu Besiktas Istanbul. Dort verbrachte er vier Jahre, gewann einmal die Meisterschaft, zweimal den Pokal sowie zweimal den Supercup. Als Kapitän wechselte er im Sommer 2010 in die Wüste.
Nun, sieben Jahre später, sagt Delgado im Medienzentrum im Beisein seiner Frau, seiner Kinder und seiner Mutter: „Ich fühle mich nicht mehr hundertprozentig in der Lage, volle Leistung zu bringen.“ Er weint: „Ich bin erschöpft.“
Es ist das Ende der Karriere eines Fußballers, der sich in die Herzen der Fans gespielt hat. Das unterstreicht die Aktion der Muttenzerkurve, die das Medienzentrum aufsuchte und sich an Delgado wendete: „Ist das wirklich wahr?“, fragt ein Fan auf Spanisch, dann stimmte die Gruppe Fangesänge an.
„Es ist ein schwieriger Tag, und er kommt unerwartet. Ich beende meine Karriere. Ich liebe den Klub, die Stadt. Aber ich fühle mich nicht mehr zu hundert Prozent in Topform“, sagt er in spanischer Sprache. „Und ich weiß, dass ich es nicht mehr schaffen werde. Es ist mir ein Anliegen, mich zu entschuldigen – vor ein paar Monaten habe ich meinen Vertrag verlängert. Ich möchte fair sein.“
Wie es weiter geht? Matías Delgado weiß es schlicht nicht. Vorstellbar sei es, dass er und seine Familie in Basel bleiben. Und auch beim FCB hat man sich noch keine Gedanken gemacht. „Ich will nichts dementieren oder ausschließen, aber im Moment haben wir Vertrauen in den Kader, der uns zur Verfügung steht.“
„Mati war kein Problem, sondern Teil der Lösung“
Raphael Wicky wurde von diesem Schritt ebenfalls kalt erwischt: „Ich habe einen wundervollen Fußballer und wundervollen Menschen kennengelernt. In der Vorbereitung sagte mir Matí einmal, er wolle nicht zum Problem werden. Ich antwortete ihm, dass er kein Problem sei, sondern Teil der Lösung.“
Delgado war eine Integrationsfigur beim FCB. Einer, der keine großen Töne spuckte, sondern lieber Taten auf dem grünen Rasen sprechen ließ. Delgado geht als einer der Größten in der 124-jährigen Geschichte des FCB. Dass ihm der Rücktritt nicht leicht gefallen ist, das zeigen seine Tränen.
Und für Streller ist klar: „Mati ist nicht in Basel geboren, aber ist ein Basler geworden.“