Von Uli Nodler Posen. Das ist mehr als die halbe Miete. Der FC Basel hat sich am Mittwochabend in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League eine hervorragende Ausgangsposition zum Erreichen der Playoffs geschaffen. Die „Bebbi“ gewannen nämlich das Hinspiel bei Lech Posen mit 3:1 (1:1). Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte Außenverteidiger Michael Lang den FCB per Kopfball in Führung gebracht. Praktisch im Gegenzug gelang den Polen aber, ebenfalls nach einem Eckball, der Ausgleich durch Denis Thomalla. Der FCB verdiente sich diesen Erfolg durch seine Dominanz im zweiten Durchgang. Die erste große Chance vergab zwar Shkelzen Gashi vom Elfmeterpunkt aus, die eingewechselten Marc Janko und Davide Callà sicherten den Rotblauen aber mit ihren Toren in der Schlussphase den deutlichen Erfolg. In einem waren sich die beiden Trainer einig. Urs Fischer wie auch Posens Maciej Korza bezeichneten den Platzverweis gegen Tomasz Kedziora (66.) als die entscheidende Szene des Spiels. Der polnische Übungsleiter sagte, dass eine Mannschaft davor ein gutes Spiel gemacht habe und ihre Chancen hatte, Fischer formulierte es so: „Das Spiel war bis zur Roten Karte für Kedziora sehr ausgeglichen, nach dieser Szene hat die Partie eine für uns positive Richtung genommen.“ Die Szene spielte sich beim Stand von 1:1 in der 66. Minute ab: Zdravko Kuzmanovic hatte Birkir Bjarnason mit einem feinen Zuspiel auf die Reise geschickt und der Isländer wurde bei seinem Sturmlauf auf Posens Torwart Jasmin Buric vom polnischen Verteidiger umgestoßen. Die Folge war ein Elfmeter für den FCB und der Spielausschluss für Kedziora. Für Shkelzen Gashi bot sich die erste Chance des zweiten Durchgangs, er scheiterte vom Penaltypunkt aus aber an Buric. Die Überzahl erlaubte es dem FC Basel nun noch mehr Gefahr zu kreieren als zuvor. Für die 1:0-Führung hatte Michael Lang (34.) gesorgt. Er traf im Anschluss an einen Eckball Luca Zuffis, am zweiten Pfosten stehend, zur Basler Führung. Die Polen glichen jedoch postwendend durch Dennis Thomalla aus. Ein kurioses Tor, denn der Ball war innerhalb von Sekunden zweimal hinter der Torlinie. Zunächst sprang die Kugel nach einem Pawlowski-Knaller von der Lattenunterkante hinter die Linie, dann köpfte der Deutsche den zurückspringenden Ball endgültig ins Basler Tor. Wie Urs Fischer es im Vorfeld angedeutet hatte, verstanden es die Gastgeber, blitzartig von der Defensive auf die Offensive umzuschalten und kamen so im Ansatz immer wieder zu gefährlichen Aktionen, die Basler Abwehr war aber darauf vorbereitet. Die Gäste hatten die Partie soweit im Griff, fielen aber auch nicht allzu oft durch gefährliche Angriffe auf. Nach dem Platzverweis wurde Lech Posen nicht mehr gefährlich, und der FCB nutzte es geschickt aus, dass er mit einem Mann mehr auf dem Platz stand. Beide Tore im zweiten Durchgang fielen in der Schlussphase und nach hohen Bällen über die Posener Abwehr hinweg. Und beide Male zeichneten sich Einwechselspieler für die Treffer verantwortlich. Das 2:1 gelang Marc Janko auf Pass von Captain Marek Suchy, das 3:1 erzielte Davide Callà in der Nachspielzeit auf Pass von Taulant Xhaka, der eine Minute später völlig unnötig nach einem harten Einsteigen noch die Rote Karte sah. Mit diesem Erfolg haben die Basler das Tor zu den Playoffs der Champions League weit aufgeschlagen, doch Fischer betonte: „Noch sind 90 Minuten zu bestreiten.“ Gespielt werden sie am kommenden Mittwoch ab 20.15 Uhr im St. Jakob-Park. Tore: 0:1 (34.) Lang, 1:1 (35.) Thomalla, 1:2 (77.) Janko, 1:3 (93.) Callà. SR.: Anthony Taylor (England). Z.: 25478. Lech Posen: Buric - Kedziora, Kadar, Kaminski, Douglas - Tralka, Linetty - Formella (69. Ceesay), Hämäläinen (75. Lovrencsis), Pawlowski -Thomalla (55. Robak). FC Basel: Vaclik - Lang, Hoegh, Suchy, Safari - Kuzmanovic (87. Elneny), Xhaka - Bjarnason, Zuffi, Gashi (75. Callà) - Embolo (62. Janko).