Ein Sieg der Leidenschaft

Von Mirko Bähr

Basel. „Seggle - Bisse - Verrisse“: Die Forderung der Muttenzer Kurve war an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Und als wäre es ein Extraschub an Motivation gewesen, kämpften die Kicker des FC Basel im Klassiker gegen den FC Zürich um jeden Ball, um jeden Zentimeter neuen „Joggeli“-Rasen. Belohnt wurden die Hausherren für den leidenschaftlichen Auftritt mit drei Zählern.

Das einzige Tor an diesem Samstagabend vor gut 29500 Zuschauern erzielte in der 62. Minute Dimitri Oberlin. Ausgerechnet er, der ehemalige FCZ’ler. Der Siegtreffer war umstritten. Nach einem Eckball von Luca Zuffi wird ein Prellball vor dem Zürcher Gehäuse zur optimalen Vorlage für Oberlin, der dann nur noch einzuschieben braucht. Zuvor hatte aber FCB-Kapitän Marek Suchy Alain Nef in den Rücken gestoßen. Die Basler hätten sich wahrlich nicht beschweren können, hätte der Unparteiische Sandro Schärer auf Freistoß für die Gäste entschieden. Für Nef war klar. „Das 1:0 für Basel hätte nicht zählen dürfen, es ist ein klares Foul.“ Und Basels Coach Raphael Wicky lässt im Interview mit dem „Teleclub“ wissen: „Wenn der Schiedsrichter genau diese Zeitlupe hat, gibt er Foul. Aber das Fußball-Glück ist vielleicht mal auf unsere Seite gewesen.“

Wie heißt es so schön? Das Glück des Tüchtigen. Die Balser fighten. Die erste Halbzeit ist vom Kampf geprägt. Es gab kaum Szenen vor den beiden Toren. Und gerade, als die Zürcher das Kommando übernehmen und durch Michael Frey in der 58. Minute auch zu einer hundertprozentigen Chance kommen, fällt Oberlins Treffer.

Es war das einzige Tor, dass im „Joggeli“ bei diesem prestigeträchtigen Match gefallen ist. Dieser sorgte für den ersten FCB-Erfolg nach vier sieglosen Meisterschaftspartien in Serie. Und für den FCZ war das 0:1 im St. Jakob-Park die erste Saisonpleite.

Für Wicky war es ein „Arbeitssieg“. Es sei das erwartet emotionsgeladene, schwierige Spiel gewesen. „Es war kein taktischer Sieg, sondern ein hart erarbeiteter. Das sind auf alle Fälle drei wichtige Punkte für den ganzen Verein.“

Die Partie gegen den alten Rivalen war gleichzeitig auch die Generalprobe für das Champions League-Spiel am kommenden Mittwoch zuhause gegen Benfica Lissabon. In der Liga geht es dann kommendes Woche zu den Grasshoppers.

FC Basel – FC Zürich 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 (62.) Oberlin. SR: Schärer. Z.: 29584.

FC Basel: Vaclik; Suchy, Akanji, Balanta; Lang, Xhaka, Zuff (75. Serey Die)i, Riveros; Steffen, van Wolfswinkel (87. Itten), Oberlin (80. Bua).