FC Basel Keinen Grund für Selbstmitleid

Die Oberbadische
Geht es auch gemeinsam weiter? Präsident Bernhard Heusler (links) und FCB-Coach Urs Fischer führen Gespräche. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

FC Basel: Verantwortliche blicken auf die Hinserie zurück

In der Liga das Nonplusultra, auf europäischer Ebene gescheitert: Ist das Glas beim FC Basel nun halb leer oder doch halb voll? Bernhard Heusler, der Präsident des Schweizer Vorzeigeklubs, bilanzierte gestern vor den Medien das abgelaufene Halbjahr. Auch Trainer Urs Fischer offenbarte seine Sicht der Dinge.

Basel. Offen blieb jedoch, ob Fischer auch über den kommenden Sommer hinaus das Zepter bei den „Bebbi“ schwingt. Die Kicker sind bereits in den Ferien. Drei Wochen dürfen sie ausspannen. Bevor Urs Fischer mit der Familie in den Flieger steigt, blickte er zusammen mit Heusler auf die Vorrunde zurück.

Einordnen der Ergebnisse

18 Spiele – 15 Siege, zwei Remis und eine Niederlage, so lautet die eindrückliche Bilanz in der Super League: Im Stade de Suisse in Bern bei der einzigen Niederlage in der Hinserie habe Heusler sich ertappt, wie er in Selbstmitleid zu verfallen schien. Totaler Quatsch eigentlich. Denn: Präsident eines solch erfolgreichen Klubs zu sein, das sei einfach nur schön. Das müsse man sich in solchen Momenten immer klar machen. „Die Wahrnehmung erfolgt ja immer auf einem sehr hohen Niveau bei uns“, erklärt Heusler. Er werde auch meist nur auf Probleme angesprochen. Der Erfolg ist groß. Sieben Titel in Folge hat der FCB geholt. „Dafür haben wir auch sehr hart gearbeitet“, so Heusler. Man könne stolz darauf sein. Um das Sportliche realistisch einschätzen zu können, müsse man sich eben auch vor Augen führen, dass man von fünf Heimspielen auf europäischer Ebene im Jahr 2016 nur zwei verloren habe. „Und das war gegen die Weltklasse-Teams aus London und Paris.“

Beurteilung

Die sportliche Bilanz falle insgesamt nicht perfekt aus, da man ja international einen Coup verpasst habe. Perfekt könne es aber auch nie sein. Auf eine Niederlage reagiere man als Verein anders als ein Fan oder ein externer Beobachter. „Manchmal sind Siege auch sehr nahe an einer Niederlage. Da braucht es Demut. Und ich finde, man muss erst das Bittere schmecken, um dann das Süße zu genießen“, erklärt der FCB-Präsident. Er verweist auf das Spiel in Paris, als man einen tollen Auftritt an den Tag legte und dafür auch von den Verantwortlichen des französischen Klubs gelobt wurde. „Aber der Ball ging dreimal an den Pfosten und nicht rein. Am Ende haben wir deutlich verloren. Damit müssen wir richtig umgehen können.“

Trainerfrage

Fakt ist: Urs Fischer besitzt einen Vertrag bis Juni 2017 mit Option beim FCB. Dieser Kontrakt wurde bislang noch nicht verlängert. Von Vertrauen sprachen Heusler und Fischer in diesem Zusammenhang. Man sehe keinen Grund, ein Zeichen zu setzen. Man führe Gespräche. „Wenn etwas definitiv ist, werden wir das veröffentlichen“, sagt Heusler.

Personal

Bis jetzt herrscht Ruhe. So gibt es keinerlei Absicht, einen Transfer zu tätigen. Natürlich gebe es Spieler, die bei anderen Verein begehrt seien. „Wir rechnen aber nicht damit.“ Zumal auch kein Spieler seinen Wechselwunsch zum Ausdruck gebracht hat. „Natürlich ist der eine oder andere unzufrieden, weil er nicht auf seine Einsatzminuten kam, aber damit muss man rechnen, wenn man beim FCB spielt“, sagt Fischer. Kapitän Matias Delgados Kontrakt läuft im Sommer aus. „Er ist eine echte Identifikationsfigur. Er wird entscheiden, wann die Gespräche stattfinden und ob es zusammen weitergeht.

Bisherige Leistungen

Mit den Leistungen seiner Mannschaft ist Fischer bisher zufrieden. „Fußballerisch war es nicht immer das Gelbe vom Ei. Aber es gehört mehr dazu, um Leistung zu definieren. Da geht es auch um Kampf und Willen“, so der Trainer. Klar sei, dass man in der Vorbereitung an der Präzision („Je präziser man agiert desto schneller wird das Spiel“) und an der Effizienz feilen werde.

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