Von Mirko Bähr Basel. Der FC Basel steht mit einem Bein in den Playoffs zur Champions League: Das Hinspiel im Duell der dritten Qualifikationsrunde beim polnischen Meister Lech Posen ging vor einer Woche mit 3:1 an die „Bebbi“. Nun muss der Schweizer Titelträger nur noch den Deckel drauf machen. Das Rückspiel geht heute Abend ab 20.15 Uhr im St. Jakob-Park über die Bühne. Glasklar. Der FC Basel möchte wieder in der Königsklasse gegen das runde Leder treten und dort wieder für Furore sorgen. Dafür müssen aber erst zwei Hürden gemeistert werden. Zunächst muss der polnische Spitzenklub Lech Posen aus dem Weg geräumt werden. Gelingt das, dann geht es in die Playoffs um den letzten Schritt. Die Auslosung dieser Entscheidungsspiele findet am kommenden Freitag statt. Insgesamt sind 20 Mannschaften dann im Lostopf: zehn im Meister-Weg und zehn im Liga-Weg. Die Spiele finden am 18./19. und 25./26. August statt. Der FCB ist perfekt in die neue Runde gestartet. Drei Siege in der Meisterschaft, zuletzt das 3:0 gegen den FC Sion, dazu der Hinspielsieg in Polen. Es läuft rund für das Team des neuen Trainers Urs Fischer. Der allerdings tritt schon jetzt auf die Euphoriebremse: „Lasst uns alle auf dem Boden bleiben, die Saison dauert noch lange.“ Die Tür zum Einzug in die Playoffs ist weit geöffnet. „Noch sind aber 90 Minuten zu spielen“, machte Fischer gleich nach dem Hinspiel deutlich. Ganz so einfach war es denn nämlich nicht. Der FCB tat sich in Posen lange schwer und verschoss sogar einen Elfmeter. Noch dazu sah Taulant Xhaka nach einem rüden Foul kurz vor Schluss die Rote Karte. Er wird heute Abend fehlen. Angeschlagen ist der Däne Daniel Hoegh, der Probleme mit dem rechten Knie hat. Ein individuelles Training absolvierten am Montag Yoichiro Kakitani und Veljko Simic. Es spricht viel für den FC Basel. Zumal Posen in der Meisterschaft am vergangenen Wochenende Wisla Krakau mit 0:2 unterlag. Der ehemalige FCB-Akteur Darko Jevtic kam nach der Halbzeit in die Partie, blieb aber ohne Wirkung. Auffällig: Die Polen begingen eine Vielzahl an individuellen Fehlern, die dann auch zu den Gegentreffern führten. „Wir müssen in der Defensive stabil stehen. Nur so haben wir vielleicht in Basel eine Chance“, ließ Marcin Kaminski nach der Partie wissen. Die Basler befinden sich in einer erstaunlichen Frühform. Einen großen Anteil daran hat Matias Delgado. Gegen Sion brannte der Kapitän ein echtes Feuerwerk ab. Die Nummer zehn verteilte die Bälle, besorgte per gefühlvollem Freistoß das 1:0, provozierte den Platzverweis im Duell mit Veroljub Salatic und gab den Assist zum 2:0. Mit stehendem Applaus wurde der Argentinier bei seiner Auswechslung belohnt. Fischer lobt die Einstellung seines Spielführers. Auch, wenn er nicht zum Einsatz kommt. So wie in Posen, als der Trainer eine defensivere Aufstellung wählte. „Er nahm seine Führungsqualitäten wahr“, sagt Fischer. Delgado half dem Team von Außen. Und noch etwas freut Urs Fischer: „Er hat zwar im Fußball schon fast alles erlebt, ist aber bereit, dazuzulernen.“