Wie lässt sich Wohlstand steigern?
Finanzwirtschaft ist dort Teil der Bachelorausbildung, zudem bietet die Hochschule einen Master in Economics and Finance. 'Dabei sind die enge Verbindung von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre sowie die empirische, ökonometrische Fundierung der Finanzwissenschaften an der Universität Tübingen kennzeichnend', sagt der Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Professor Josef Schmid. In dem Fach wird gelehrt, wie die Preise für risikoreiche Anlagen bestimmt werden oder bestimmt werden sollten. 'Die Studierenden lernen dabei zu verstehen, warum Finanzierungsinstrumente den Wohlstand steigern können, obwohl sie für einzelne Investoren und die Gesellschaft im Ganzen beträchtliche Risiken in sich bergen', so Schmid weiter. An der Uni Tübingen haben unter anderem Horst Köhler, ehemaliger Bundespräsident und früherer Direktor des Internationalen Währungsfonds, sowie Jürgen Stark, ehemaliges Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank, eine Gastprofessur.
Weitere Angebote für ein finanzwirtschaftliches Studium außerhalb des universitären Bereichs bieten in der Region die Fachhochschulen Nürtingen-Geislingen, Reutlingen und auch Pforzheim sowie die Akademien der Sparkassengruppe und der Genossenschaften in Baden-Württemberg. 'Es hat sich in den vergangenen Jahren in der Region also ein schöner Resonanzboden entwickelt, der auch den Professoren das Gefühl vermittelt: Wir sind ein Finanzplatz', freut sich Burghof, nach dessen Überzeugung die Existenz von akademischer Lehre auf dem Gebiet der Finanzwirtschaft für einen Finanzplatz wie Stuttgart von großer Bedeutung ist. Wenn sich die Finanzindustrie nicht im luftleeren Raum bewegen will, sondern auf Substanz und Kultur Wert legt, ist ein akademischer Resonanzkörper extrem wichtig, lautet sein Credo. 'Sonst bekommen wir es mit Sumpfblüten zu tun, die bei nächster Gelegenheit auch wieder weg sind', sagt er. Und: zu einer Finanzplatzkultur gehören nun mal Forschung und Lehre.