Fischingen Amphibien sollen sich am Tümpel heimisch fühlen

Weiler Zeitung
Bäume und Büsche rund um das Biotop oberhalb Fischingens wurden vom Landschaftserhaltungsverband stark ausgedünnt. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Biotoppflege: Weiher oberhalb von Fischingen verschlammt / Weitere Weiher vorgesehen

Fischingen (db). Zügig voran gehen die Arbeiten am Biotop oberhalb Fischingens, die vom Verband zur Landschaftserhaltung im Landkreis Lörrach (LEV) vorgenommen werden. Der Baumbestand ist stark ausgedünnt worden – ein erster Schritt, um den verschlammten Tümpel für Amphibien bewohnbar zu machen.

Im September hatte der Gemeinderat sein Einverständnis für eine ökologische Aufwertung des Geländes gegeben und den Landschaftsverband mit dieser Aufgabe betraut. Der dichte, urwaldähnliche Baumbewuchs hatte über die Jahre dazu geführt, dass der kleine Weiher zunehmend verschlammte und von Licht weitgehend abgeschlossen war.

Sigrid Meineke, Geschäftsführerin des LEV, hatte zwar davor gewarnt, dass die vorgesehene Ausdünnung des Gehölzes drastisch sein werde, und gleichzeitig um Verständnis dafür geworben, dass es sich im Sinne der Zielsetzung um eine ökologisch sinnvolle Maßnahme handle, gleichwohl führte die tatsächliche Veränderung im Gemeinderat zu Überraschung und Skepsis, den richtigen Weg gewählt zu haben.

„Der LEV hat zugeschlagen“, kommentierte Bürgermeister Axel Moick die erfolgte Maßnahme, und Gemeinderat Bernd Schopferer fasste seinen Eindruck über die derzeitige Bestandsaufnahme mit der Bezeichnung „Kahlschlag“ zusammen. Für die zahlreichen Vögel und andere Kleintiere, die zuvor in den Bäumen und Büschen Schutz und Unterschlupf fanden, sei dort nun kein Platz mehr, stellte er fest. In zehn Jahren werde man Bilanz ziehen und überlegen, ob die Aktion wirklich Sinn gemacht habe.

Für die Gemeinde Fischingen fallen durch die Maßnahmen am Biotop keine Kosten an. Die weitere Entwicklung möchte der Gemeinderat jedoch mit Interesse verfolgen und beobachten. Dietrich Weber regte eine Ortsbegehung gleich für Anfang des neuen Jahres an, damit die Ratsmitglieder die aktuellen Veränderungen in Augenschein nehmen könnten.

Die nächsten Schritte der Umgestaltung durch den LEV sehen vor, auf der frei gewordenen Fläche zusätzlich kleinere Tümpel anzulegen und den Weiher auszubaggern. Langfristig soll auf dem Gelände die Ansiedlung seltener Amphibien gelingen, allen voran der vom Aussterben bedrohten und daher als „schützenswert“ eingestuften Gelbbauchunke.

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