Fischingen Mit Glasfaser

Weiler Zeitung
Im Gespräch (von links): Axel Moick, Technischer Leiter des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands, und Rüdiger Schmidt, Geschäftsführer Vertrieb der Firma Pepcom. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Infoabend: Fischingen hat die Nase vorn

Von Daniela Buch

Der Ausbau der Infrastruktur für schnelleres Internet geht voran. Mit dem Einziehen der Glasfasern in die Leerrohre bis zu den Verteilerkästen wird dieser Tage begonnen, wie am Infoabend in Fischingen angekündigt wurde.

Fischingen. „Die Gemeinde Fischingen hat sich als eine der ersten auf den Weg gemacht“, stellte Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, fest. Damit sei Fischingen schon bald im Vorteil: Bereits ohne Hausanschlüsse könne schon mit Datentransfer von 30 bis maximal 50 Megabit pro Sekunde gerechnet werden. Dieser Zwischenschritt entspreche aber nur dem, was vom Gesetzgeber als Grundversorgung definiert werde. Ein zusätzlicher Glasfaseranschluss bis ins Haus bedeute für die Eigentümer freilich „mehr Zeit, mehr Dreck und einen Haufen Geld“, sei aber nachhaltiger, meinte Paul Kempf. Mit einem eigenen Hausanschluss lasse sich das Volumen künftig ohne weiteren baulichen Aufwand auf ein Gigabit pro Sekunde hochrüsten. Derzeit sei eine Übertragung von 50 Megabit pro Sekunde in Deutschland als Soll formuliert, die EU-Kommission führe seit diesem Jahr allerdings 100 Megabit als Richtwert an.

Der Ausbau der Hausanschlüsse in Fischingen, für den zeitweilig Straßensperrungen notwendig sein werden, ist in zwei Abschnitten geplant. Zunächst werden die Leerrohre verlegt und bei der Gelegenheit in Koordination mit dem Unternehmen Energiedienst im westlichen Teil des Dorfs noch vorhandene Dachstromleitungen in den Boden verlegt. Im zweiten Abschnitt werden dann die Glasfasern in die Rohre eingezogen. Mit jedem Grundstückseigentümer, der mit dem Zweckverband einen Vertrag über einen Hausanschluss abschließt, wird zur Abklärung der jeweils örtlichen Begebenheiten ein Gespräch geführt.

714 Euro bis zu einer Länge von 15 Metern, gezählt ab der Grundstücksgrenze, kostet der Hausanschluss. Für jeden weiteren Meter werden 40 Euro (plus Mehrwertsteuer) berechnet, 80 Euro für versiegelte Fläche, informierte Paul Kempf. Sind geeignete Leerrohre schon vorhanden, könne der Grundstückseigentümer mit einem Gebührenerlass von bis zu 400 Euro rechnen. „Wir liefern Ihnen die Straße, auf der Sie später im Internet surfen können“, erklärte Paul Kempf.

Der Wechsel zur Firma Pepcom, die für die nächsten 15 Jahre als Betreiber des Netzes den Zuschlag des Zweckverbands erhalten hat, ist nicht zwingend. Möglich ist es auch, beim bisherigen Anbieter zu bleiben, da das Netz vom Gesetz her auch für Dritte zugänglich sein muss.

Für anhaltende Unsicherheit sorgt die missverständliche Formulierung auf dem Formular des Landes Baden-Württemberg zur Bedarfsmeldung gewerblicher Betriebe. Dort ist von 2000 bis 10 000 Euro an jährlichen Kosten für erhöhte Leistungen die Rede, die der Unterzeichner bereit sei zu bezahlen. Mit der Unterschrift verpflichte man sich zu nichts, betonte Paul Kempf, sondern bestätige nur die Kenntnisnahme. Das Land arbeite an einer besseren Formulierung, bis zur Fertigstellung der neuen Formulare wolle der Zweckverband aber nicht warten.

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