Fischingen „Tabula rasa“ statt Sanierung

Weiler Zeitung
Das Wohnhaus in der Dorfstraße 15 soll einem Neubau weichen und wird abgerissen. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Flüchtlingsunterkunft: Abriss und Neubau des Gebäudes in der Dorfstraße 15 in Fischingen

Das Gebäude in der Dorfstraße 15, das die Gemeinde Fischingen für die Unterbringung von Asylbewerbern erworben hat, wird abgerissen. Auf dem Grundstück soll ein Neubau mit voraussichtlich drei Wohnungen entstehen, wie in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch informiert wurde.

Fischingen. Der Aufruf, Ferienwohnungen oder leerstehende Häuser zur Miete zur Verfügung zu stellen, war bisher ohne Erfolg geblieben. Kurzfristig ergab sich dann im Mai die Gelegenheit, das an den Wettiplatz angrenzende Grundstück mit Wohnhaus und Nebengebäuden zu kaufen. Für den Abriss, der noch im laufenden Jahr erfolgen soll, war ein Beschluss des Gemeinderats notwendig, der grünes Licht für die Maßnahme gab.

Mit der Aufgabe betraut wurde das Architekturbüro Böttcher & Riesterer, das außerdem die Planungen für den Neubau in Angriff nehmen wird. Derzeitige Kosten wurden, wie schon beim Kauf des Anwesens, in der öffentlichen Sitzung keine beziffert. Das gesamte Grundstück umfasst eine Fläche von rund 600 Quadratmetern.

Von Architektenseite aus habe man aus Kostengründen dringend davon abgeraten, eine Grundsanierung des Hauses vorzunehmen und empfohlen „Tabula rasa“ zu machen.

„Das Haus ist baufällig und wirtschaftlich nicht sanierbar“, fasste Bürgermeister Axel Moick das Ergebnis der Begutachtung zusammen. Auch die Scheune und die alte Mauer sind vom Abriss betroffen.

Weiterführende Informationen darüber, wann und wie viele Personen der Gemeinde Fischingen vom Landkreis Lörrach zugeteilt werden, gibt es nicht. Ausgegangen wird von einer Anzahl von mindestens acht Personen. Der Neubau selbst ist erst für das Jahr 2017 geplant. Die Vorlaufzeit für die Benachrichtigung betrage jedoch drei Monate, so dass ein gewisser zeitlicher Spielraum bestehe, um notfalls reagieren zu können, erklärte Axel Moick. Auch bestehe die Möglichkeit, sich innerhalb des Verwaltungsverbands auszuhelfen. Seiner Einschätzung nach werde Fischingen aber nicht vor dem kommenden Jahr mit einer Zuweisung rechnen müssen.

Ein Risiko besteht nicht. Für den zum jetzigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlichen Fall, dass gar keine Zuweisungen erfolgen, bleibt der Gemeinde ein kommunales Wohnhaus – angesichts der hohen Nachfrage nach Wohnungen in der Region ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Wohnraum.

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