Fußball Abstiegsangst: Heidenreich muss den Hut nehmen

Die Oberbadische
Seine Zeit in Weil ist abgelaufen: Maximilian Heidenreich muss nach der zweiten Niederlage nach der Pause gehen. Foto: Nodler Foto: Die Oberbadische

Fußball Landesliga: Der SV Weil trennt sich von seinem Trainer / Gespräche in Sachen Interimslösung laufen derzeit

Weil am Rhein. „Es braucht mehr, die bereit sind, jeden Weg zu gehen und jeden Zweikampf zu führen und Verantwortung für unseren Ballbesitz zu übernehmen, anstatt ihn mehr oder weniger nachlässig herzuschenken. Wir brauchen Spieler, die bereit sind, sich zu 100 Prozent für das Team zu engagieren“: Maximilian Heidenreichs Forderung an seine Schützlinge im Stadionheft am Samstag ist deutlich.

Abstiegssaison 2014 im Hinterkopf

Aber vergebens. Denn: Auch gegen Stegen kassiert der SV Weil eine Pleite. Und nach dem 0:1 muss nun der Trainer seinen Hut nehmen. „Wir haben uns entschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden“, lässt der Sportliche Leiter, Perseus Knab, wissen. Eine Stunde nach Spielende sitzen er und der Vorsitzende Gerhard Schmidt zusammen, diskutieren und kommen zum Entschluss, dass es einen „neuen Impuls“ brauche.

Knab fühlt sich an den Abstieg aus der Verbandsliga im Jahr 2014 erinnert, als der SVW immer weiter in die gefährliche Zone rutschte und lange Zeit niemand an einen Abstieg glaubte. Seit drei Spielzeiten versucht Weil nun, diesen Betriebsunfall zu reparieren. Ohne Erfolg. Heuer macht Heidenreich vor der Saison sogar deutlich, dass für ihn nur der Aufstieg infrage käme und er sonst sicherlich nicht mehr Trainer beim SVW sei.

Nun ist es so gekommen. Jedoch früher als geplant. Heidenreich ist nicht mehr Trainer, auch wenn er es sich noch zugetraut hätte, die Wende zu schaffen, wie Knab sagt. Die Weiler reagieren dennoch, da die Blau-Weißen auf Rang zehn abgerutscht sind und die Abstiegszone nicht mehr allzu weit entfernt ist. Noch dazu geht es am Wochenende im Derby zum FV Lörrach-Brombach. „Mit solch einer Leistung bekommen die da zweistellig“, stellt ein Fan ernüchternd nach dem 0:1 gegen Stegen fest.

„Blockiert und verunsichert“ habe das Team agiert, ist Knab aufgefallen. Selbst eine dreifache Überzahl kann Weil nicht zu einem Treffer nutzen. „Den Jungs muss man klar machen, dass da noch nichts erledigt ist“, macht Perseus Knab deutlich.

Heidenreich hat es versucht. Nur so richtig erhört hat ihn so mancher Kicker nicht. Bestes Beispiel: Almin Mislimovic. 20 Minuten vor dem Ende, der SV Weil liegt mit 0:1 zurück, spielt er den Ball nicht mit Tempo in die Füße seines Teamkollegen, sondern will den Ball per Lüpfer über einen Gegenspieler zu seinem Mitspieler bugsieren. Der hat natürlich größte Mühe, den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Die Folge: Einwurf für den Gegner.

„Das kann man beim Spielstand von 5:0 machen, aber nicht, wenn man 0:1 zurück liegt“, meint Heidenreich nach dem Match. Man sieht ihm an, dass es in ihm brodelt. Doch statt auf sein Team draufzuhauen, nimmt er es weitestgehend in Schutz. Wie so häufig. Doch statt es dem Trainer mit bedingungslosem Einsatz zurückzuzahlen, kassieren die Weiler eine vermeidbare Niederlage nach der anderen. „Nach zwei 0:1-Niederlagen in Serie finden wir uns in der unteren Tabellenhälfte wieder. In den verbleibenden Saisonspielen gilt es nun, den Klassenverbleib zu sichern“, heißt es von Vereinsseite.

Bächle kommt dennoch erst zur neuen Runde

Statt Aufstiegsrennen ist nun Abstiegskampf angesagt. Und dieser soll mit einer internen Lösung auf der Trainerbank bestritten werden. Mit Tobias Bächle steht zwar der neue Mann in der Coachingzone bereits seit längerer Zeit fest, doch wird dieser nicht früher einspringen. „Da sind wir uns beide sehr sicher, er soll mit vollem Elan zum 1. Juli übernehmen“, betont Knab, der derzeit Gespräche bezüglich einer Inter-imslösung führt.

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