Nach den Abgängen startete der FV Lörrach-Brombach als Underdog in die vergangene Landesliga-Saison. Am Schluss sprang Platz vier heraus. Diesmal sind die Erwartungen um einiges höher. Die Grütt-Kicker dürfen sich durchaus zu den Mitfavoriten zählen. Denn: Der Kader wurde qualitativ, aber auch quantitativ aufgerüstet. Von Mirko Bähr Lörrach. Selbst im Verein geht man selbstbewusster als noch in der Vergangenheit die Sache an: „Zwei Plätze besser als vergangene Saison“: So lautete die eindringliche Zielvorgabe, die Vizepräsident Bernd Schleith der Mannschaft zum Start in die Vorbereitung kund getan hat. Trainer Ralf Moser ist da etwas vorsichtiger: „Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, aber mache auch nicht einen auf totales Understatement. Wir wollen ein gewichtiges Wort mitreden, wenn es um einen Platz im Vorderfeld geht.“ Allerdings sollte man nicht nur auf die Tabelle schauen, sondern auch die Leistung beurteilen. „Wird diese Schritt für Schritt besser, kommen die Resultate auch von alleine.“ Der FVLB-Coach blickt gerne auf die vergangene Runde zurück. Denn: „Da haben wir bewiesen, was möglich ist, wenn man Akribie im Training an den Tag legt, die Einstellung passt und der Teamgedanke nicht zu kurz kommt.“ Auf diesem Fundament wolle man nun aufbauen. „Gerade die Namen auf der Zugangsseite stimmen mich optimistisch.“ Schmerzhaft sei dagegen der Abgang von Routinier und Leistungsträger Frank Malzacher, der seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat. Auch der Charakter der Neuen muss passen Zehn Neuzugänge stehen auf der Liste, während vier Abgänge zu beklagen sind. „Wir haben jede Position doppelt besetzt. Für uns war wichtig, dass die neuen Spieler auch charakterlich reinpassen, darauf haben wir Wert gelegt“, macht Schleith deutlich. Und was muss besser werden" Die Defensivarbeit müsse unbedingt besser werden, sagt Moser. „Wir haben mit die meisten Gegentore der Teams aus dem Vorderfeld kassiert.“ Tore verhindern – darauf wird im Training ein besonderes Augenmerk gelegt. Jetzt gehe es so langsam an die Feinjustierung. Immer wieder werden die Offensiv- und Defensivkräfte im Training in zwei Gruppen aufgeteilt. Während sich Moser um die Abwehrkräfte kümmert, arbeitet Co-Trainer Mino Bouhabila mit den Angreifern. Apropos. Der Angriff des FVLB wurde verstärkt. „Wir sind da breiter aufgestellt“, weiß Moser. Tim Behringer (vom FC Schönau) und Angelo Di Palma (FSV Rheinfelden) sorgen dafür, dass der FVLB nur schwer auszurechnen ist. Gleich sechs Talente aus der eigenen A-Jugend Gut 14 Tage pausieren musste Tim Behringer aufgrund einer Fersenverletzung. Die Verantwortlichen hoffen, dass er Ende Woche wieder das Lauftraining aufnehmen kann. Sonst ist man bislang vom Verletzungspech verschont geblieben. Thema Urlaub: „Der August ist traditionell der Monat der Italiener“, grinst Moser, der auf den einen oder anderen Akteur noch verzichten muss. „Alle ziehen gut mit“, ist Moser mit der bisherigen Vorbereitung zufrieden. Es sei eine enorme Dynamik drin. „Jeder Einzelne möchte sich zeigen.“ Allein die sechs jungen Akteure aus der A-Jugend schüren den Konkurrenzkampf an. „Das sind gute Spieler, sie dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen“, sagt Moser. Die Abstimmung mit der Zweiten Mannschaft sei eng, betont Steffen Schramm, der neue Sportliche Leiter für den Aktivbereich (siehe unten stehender Artikel). Gute Leistungen sollen belohnt werden. „Für Spieler, die zunächst hinten anstehen, ist die Türe nicht zu. Durch gute Leistungen ist ein Sprung in die Erste immer möglich“, macht Schramm klar. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass ein guter Start das A und O ist. „Dann könnten wir den Schwung mitnehmen“, so Martin Aßmuth. Die gute Nachricht: Mit Emmendingen (elfter Platz in der Vorsaison), Laufenburg (Zehnter) und Herbolzheim (Zwölfter) warten nicht die ganz großen Brocken zu Beginn. Die schlechte: Der FVLB muss wieder zuhause die Saison eröffnen. Da stand die Moser-Equipe in den vergangenen drei Jahren jeweils ohne Punkte da. Zugänge: Roberto Billeci, Mirco Böhler, Lamin Colley, Andreas Lismann, Dominik Lüchinger, Marco Neubauer (alle eigene A-Junioren, Matthias Horn (FC Hausen), Angelo Di Palma (FSV Rheinfelden), Tim Behringer (FC Schönau), Gianfranco Disanto (FC Steinen-Höllstein). Abgänge: Assen Alexov (FC Wehr), Patrik Kierzek (Concordia Basel), Frank Malzacher (Karriereende), Peter-Sammy Oßwald (SV Schopfheim).