Auggen (mib). Autsch! Das hat gesessen: Der SV Weil ist nach sechs Siegen in Folge nicht nur seine blütenweiße Weste und die Tabellenführung los, sondern auch unsanft auf dem Hosenboden gelandet. Beim FC Auggen kamen die Weiler im Spitzenspiel nach einer ganz schwachen zweiten Hälfte mit 0:5 (0:0) unter die Räder. „Nun haben die Jungs hautnah miterlebt, dass die Saison kein Selbstläufer wird“, machte Coach Kurt Schwald klar. War die erste Hälfte noch in Ordnung – der SVW besaß gegenüber dem FC Auggen gar ein Chancenplus, wobei Yannick Krizoua nur das Lattenkreuz traf und Guido Perrone einen Kopfball neben den Pfosten setzte –, so darf man die zweite Halbzeit ohne Weiteres als katastrophal bezeichnen. Phasenweise wurden die Gäste regelrecht vorgeführt. Die Hausherren drehten mit der frühen Führung im Rücken und in Überzahl mächtig auf. Was aber besonders verwundert: Die Weiler zeigten keine Reaktion, niemand übernahm Verantwortung, zog seine Mitspieler mit. Der SVW ergab sich seinem Schicksal. „Der Wille hat gefehlt. Das geht nicht. Das werde ich ansprechen“, gab Kurt Schwald zu Protokoll. Aber der Reihe nach. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff bogen die Gastgeber nach einem Stellungsfehler von Yannik Weber und einem Foulspiel an der linken Torauslinie auf die Siegerstraße ein. Den Freistoß servierte Axel Imgraben nämlich mustergültig auf den Kopf von Steffen Reinecker, der am kurzen Pfosten gelauert hatte Dieser kalten Dusche folgte gleich noch die nächste. Wieder im Brennpunkt: Yannik Weber. Er war der Unglücksrabe im Weindorf auf Seiten des SVW. War er nach einem unabsichtlichen Handspiel an der Außenlinie noch knapp der Ampelkarte entgangen – Schiri Pinna hatte schon den gelben Karton in der Hand, steckte ihn nach Rücksprache mit seinem Assistenten aber wieder ein – so musste er dann 30 Sekunden später nach einem Foul dann doch frühzeitig zum Duschen. Von diesem negativen Doppelschlag erholte sich Weil nicht mehr. Das 2:0 nach 63 Minuten durch Matthias Dold war nur die logische Konsequenz. Auggen war einfach schneller und konsequenter. Nach einer Schwalbe Krizouas in der Nähe des FCA-16ers, schaltete die Heimelf mit Tempo um, spielte über die Außen und Dold (65.) musste nur noch einschieben – 3:0. Von Weil geht in Hälfte zwei keine Gefahr aus Außer zwei eher harmlosen Schüsschen von Fayira Keita und Patrick Kierzeck ging vom SVW keine echte Gefahr mehr aus. Im Gegenteil: Nach einem Handspiel von Elsasser, allerdings nach einer Direktabnahme durch Frederik Wettlin aus kürzester Distanz, gab es Handelfmeter, den nach 83 Minuten Axel Imgraben sicher verwandelte. Und es kam noch schlimmer: Auflösungserscheinungen in der Weiler Hintermannschaft nutzte Marco-Werner Detterbeck in der 90. Minute eiskalt aus – 5:0. „Was wir in der zweiten Hälfte hier geboten haben, das geht gar nicht. Da war kein Aufbäumen, keine Aggressivität, keine Zweikampfhärte. Hier muss man malochen, das haben wir aber nicht. Ich habe nach dem Rückstand keine Mannschaft auf dem Platz gesehen, die alles in die Waagschale geworfen hat“, meinte ein enttäuschter Weiler Trainer Kurt Schwald. Diese Partie sei das „i-Tüpfelchen“ auf eine schwache Trainingswoche gewesen. Die Auggener Kicker gingen mit breiter Brust ans Winzerfest. Sie sind neuer Tabellenführer, haben die Weiler von der Pole Position verdrängt.