Dass der SV Weil auch einen gepflegten Ball spielen kann, haben die Blau-Weißen nun am letzten November-Samstag auf dem Kunstrasenplatz im heimischen Nonnenholz vor allem in der ersten Halbzeit bewiesen. Das war ein Klasse-Auftritt. Von Uli Nodler Weil am Rhein. Am Ende feierten die Gastgeber einen verdienten 3:1-Sieg gegen einen defensiv zuweilen überforderten FV Herbolzheim. Auch Weils Trainer Maximilian Heidenreich klatschte nach dem Schlusspfiff anerkennend in die Hände und meinte dann: „Das war heute wohl die beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben. Dinge, wie das Spiel ohne Ball oder schnelle Kombinationen, haben heute oft sehr gut geklappt. Das war eine starke Leistung. Es gab keinen Ausfall im Team. Alle haben ihre Leistung gebracht“, freute sich der ehemalige Profi-Fußballer. In der Tat: Heidenreich hat mit seiner Beurteilung der Partie den Nagel auf den Kopf getroffen. Eindrucksvoll war beim SVW das Umschaltspiel und die Lust zu kombinieren. Warum nicht immer so" „Wenn ich das nur wüsste. Die Spieler ärgern sich selber am meisten darüber. Heute aber habe ich eine ganz andere Körpersprache gesehen, wie vor einer Woche beim Desaster gegen Elzach/Yach“, lobte Heidenreich sein Team. Vielleicht wäre die Partie aber ganz anders verlaufen, hätten die Gäste nach drei Minuten die 1:0-Führung erzielt. Doch der wieder fitte Christoph Düster im Weiler Tor verhinderte mit zwei Super-Paraden den Rückstand. Zunächst fischte er einen direkten Freistoßball von Thomas Bober aus dem Winkel, dann warf er sich erfolgreich in den Nachschuss von Benjamin Spöri. Danach spielte nur noch der SV Weil. Die Herbolzheimer fanden in der Offensive nicht mehr statt. Im Spiel nach vorne bildeten Spielmacher Piero Saccone und Linksaußen Yannik Weber ein kongeniales Duo. Ihren ersten großen Auftritt hatten die beiden in der 7. Minute. Saccone bediente Weber mit einem Zuckerpass in die Tiefe. Und der Weiler Stürmer traf aus spitzem Winkel zum frühen 1:0. In der Folgezeit spielten sich im Herbolzheimer Strafraum turbulente Szenen ab. So in der 25. Minute, als zunächst Patric Lauber an Keeper Pascal Metzger scheiterte, und Weber aus acht Metern einen Herbolzheimer anschoss. Zeitweise wurde die Herbolzheimer Defensive schwindlig gespielt. Nach 27 Minuten stand’s 2:0. Diesmal knallte Daniel Mundinger nach einem weiteren Scheibenschießen auf das Herbolzheimer Tor die Kugel aus 14 Metern in die Maschen. Auch ein dritter oder vierter Weiler Tor wäre dem Spielverlauf in den ersten 45 Minuten gerecht geworden. „Das dritte Tor vor der Pause hat uns gefehlt. Dann wäre die Partie entscheiden gewesen“, fand dann auch Coach Heidenreich ein „kleines Haar in der Suppe“. Die Gäste schöpften drei Minuten nach der Pause wieder Hoffnung, als Thomas Bober auf 1:2 verkürzte. Zuvor hatte Weber den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren. Doch in Gefahr geriet der Erfolg nicht mehr. Im weiteren Spielverlauf hatte der SV Weil genügend Chancen, um den Vorsprung deutlich auszubauen. Doch es war ein kapitaler „Bock“ von Herbolzheims Torwart Metzger, der dem Gastgeber in der 78. Minute das längst überfällige 3:1 bescherte. Metzger rutschte beim Rettungsversuch aus und Simon Blaschke schob den Ball ins leere Tor.