Fußball „Damit sind wir zufrieden“

Die Oberbadische
Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Ralf Brombacher kann 24 neue Schiedsrichter begrüßen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Fußball Bezirk Hochrhein freut sich über 24 neue Schiedsrichter

Von Gerd Lustig

Der Fußballbezirk Hochrhein darf sich über 24 neue Schiedsrichter freuen. Lediglich ein Teilnehmer schaffte die Prüfung nach den vier Kurs-Tagen des jüngsten Neulings-Lehrgangs nicht.

„Damit sind wir zufrieden, in anderen Bezirken sind’s deutlich weniger“, erklärt dazu Bezirks-Schiedsrichterobmann (BSO) Ralf Brombacher. Die ganz große Freude kommt beim ihm indes nicht auf. Denn aktuell fehlen im Bezirk weiterhin 71 Unparteiische. Und das heißt: Die derzeit 208 in den verschiedenen Ligen pfeifenden Fußball-Schiedsrichter müssen an den Wochenenden jeweils mehrfach ran. So mancher Unparteiische bringt es dabei locker auf 80 bis 100 Spiele pro Saison.

Neun Absolventen unter 18 Jahre

„Es ist inzwischen nicht mehr so einfach, geeignete Leute dazu zu bewegen, dass sie als Schiedsrichter tätig werden“, betont Brombacher. Seitdem der Fußballbezirk vor knapp drei Jahren ein viel beachtetes Zeichen setzte und es nach Angriffen und Beleidigungen gegen Unparteiische die Absage eines kompletten Spieltags im gesamten Bezirk gab, sei es zwar besser geworden. „Es läuft aber noch nicht optimal“, so der BSO. Der den Unparteiischen entgegengebrachte Respekt lasse nämlich weiterhin oftmals zu wünschen übrig.

Und es sei - so Brombacher weiter - natürlich schwer, Neulinge fürs Schiedsrichterfach zu gewinnen. Daher werden bereits seit zwei Spielzeiten auch zwei Kreisliga C-Staffeln nicht mehr mit Schiris besetzt.

Ein zusätzliches Handicap ist, dass nicht alle neuen Schiedsrichter sofort im Aktivbereich eingesetzt werden können. So sind auch beim jüngsten Lehrgang von den 24 Absolventen neun unter 18 Jahren gewesen. Und das heißt: Sie dürfen zunächst nur Jugendspiele pfeifen. Wer sich dort indes bewährt, hat aber die Chance, schnell aufzusteigen und auch Aktiv-Partien zu leiten.

„Autorität und Persönlichkeit auf dem Platz sind keine Frage des Alters“, erklärt Brombacher. So ist der Bezirks-Schiedsrichterobmann (BSO) auch stolz darauf, dass im hiesigen Bezirk 17 einstige Jung-Schiedsrichter inzwischen längst den Sprung in die überbezirkliche Schiedsrichterei geschafft haben und regelmäßig Oberliga-, Verbands- und Landesliga-Spiele leiten oder als Assistenten an der Linie fungieren.

Vereine kräftig zur Kasse gebeten

Grundsätzlich gilt: Jeder Verein muss pro aktive Mannschaft sowie auch überbezirklich kickende Jugendmannschaften einen Schiedsrichter stellen. Spielt die aktive Mannschaft gar auf überbezirklicher Ebene, sind sogar drei Unparteiische zu stellen. Erreicht ein Verein dieses Soll nicht, wird er zur Kasse gebeten. Und da nicht wenige Vereine ihr eigentliches Pflichtkontingent an Schiedsrichter nicht erfüllen, kommt auf diese Weise ein schöner Batzen an Geld zusammen.

„In der Spielzeit 2014/15 waren dies am Hochrhein immerhin 29.000 Euro“, informiert Brombacher. Spitzenreiter war dabei der FV Lörrach-Brombach, der 3600 Euro „abdrücken“ musste, gefolgt vom SV Laufenburg mit 2700 Euro und dem FSV Rheinfelden mit 2475 Euro. Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele. So durfte sich der FC Erzingen wegen des Übersolls von vier Schiedsrichtern über 600 Euro freuen. Die SV Nollingen, FC Steinen-Höllstein, FC Kandern, FC Grießen, FC Zell und FC Tiengen erhielten jeweils 450 Euro vom Südbadischen Fußballverband (SBFV).

Wer im Übrigen Schiedsrichter werden will, wendet sich an den SBFV. Voraussetzungen sind dabei: Mindestens 14 Jahre alt, Mitglied in einem Verein, Interesse am Fußball, Einsatzbereitschaft für jährlich mindestens 20 Spielleitungen und Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen an acht bis zwölf Tagen pro Jahr.

Alljährlich im Januar veranstaltet der Fußballbezirk Hochrhein einen Neulingslehrgang. Im vergangenen Jahr wurde im August sogar ein Online-Lehrgang als Pilotprojekt angeboten. Bei entsprechendem Interesse will Brombacher auch in diesem Jahr die Sache wiederholen.

Infos unter: Bezirk Hochrhein, Hafes Gerspacher, Tel. 0176/32713622, e-mail: hafes.gerspacher@gmx.de.

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