Von Uli Nodler Lörrach. Auch wenn’s am kommenden Sonntag (19. Oktober) „Katzen hagelt“, wird das Lörracher Grütt am frühen Nachmittag (Anpfiff 15 Uhr) aus allen Nähten platzen, wenn der FV Lörrach-Brombach den ewigen Rivalen SV Weil zum großen Landesliga-Duell empfängt. Keine Frage: Es ist die „Mutter“ aller Oberrhein-Derbys, die den heimischen Fußball-Fan immer wieder elektrisiert. Vor zweieinhalb Monaten schon gab’s im Pokal einen begeisternden Vorgeschmack, als im Weiler Nonnenholz die Emotionen hochkochten. Damals sahen die Fans beider Klubs ein unglaubliches Fußballspiel. Am Ende jubelte der FVLB über einen geschichtsträchtigen 7:5-Erfolg nach Verlängerung. Und, wie wird’s diesmal ausgehen" Beide Trainer sind sich da mit ihren Prognosen einig: „Es wird ein Duell auf Augenhöhe, die Tagesform wird den Ausschlag geben“, betonen Ralf Moser (FV Lörrach-Brombach) und Kurt Schwald (SV Weil) unisono. Und das Duell der Duelle ist auch noch das Spitzenspiel des zwölften Spieltags, wenn der Dritte den Ersten empfängt. Diese Konstellation steigert zusätzlich noch die Freude auf ein außergewöhnliches Fußballspiel. In der Landesliga-Saison 2003/2004 standen sich der SV Weil und damals noch der FV Lörrach zum letzten Mal in Meisterschaftsspielen gegenüber. Damals hatten die Weiler die besseren Karten, spielten in Lörrach 2:2 und gewannen im heimischen Nonnenholz mit 2:1. Ganz klar: Auch für Ralf Moser ist dieses Derby etwas besonderes: „Spieler und Trainer kennen sich gut, einige sind sogar befreundet. Aber diese Beziehungen werden am Sonntag für 90 Minuten ruhen. Ich hoffe, dass das Derby einen Werbung für den Fußball wird und dass die Auswüchse beim Pokalspiel auf und neben dem Spielfeld ausbleiben.“ Großen Respekt hat Moser vor der Angriffswucht des SV Weil. „Wir müssen defensiv extrem konzentriert zu Werke gehen. Das könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.“ Personell sieht’s beim FVLB bestens aus. Mit Rückkehrer Vedat Erdogan besitzt der Moser eine zusätzliche Alternative im Angriff. Nach einem kleinen Durchhänger und den beiden Niederlagen gegen Wyhl und Au-Wittnau hat der FVLB mit den Erfolgen gegen Teningen (5:2), Hausen (3:0) und Untermünstertal (3:2) wieder in die Erfolgsspurt zurückgefunden. Mit einem Derbysieg könnte Lörrach-Brombach bis auf zwei Zähler an den SV Weil heranrücken. Das wollen die Blau-Weißen natürlich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern. Der 4:1-Erfolg am vergangenen Spieltag zu Hause gegen den SV Laufenburg hat gezeigt, dass trotz einiger Absenzen die Formkurve bei den Lau-Weißen nach oben zeigt. Ein Handycap für den Verbandsliga-Absteiger könnte die Personalsituation werden. Während der FVLB nahezu komplett in dieses Landesliga-Derby gehen kann, fehlen auf Weiler Seite definitiv etliche Leistungsträger. Sechs an der Zahl dürften es sein. So muss Coach Kurt Schwald neben den Langzeitverletzten Thomas Fuhrler und Eike Elsasser auch auf Florian Emmerich und Simon Blaschke verzichten. Für den wieder im Training stehenden Fabio Bibbo kommt ein Einsatz ebenfalls wohl noch zu früh. Zudem fehlt der rotgesperrte Cüneyt Eksi. Vor allem auf der Sechser-Position sind Kurt Schwald inzwischen die Leute ausgegangen. „Aber, mir wird für das Derby schon noch etwas einfallen. Wir haben einen breiten Kader. Da ist mir nicht bange. Das hat schon gegen den SV Laufenburg ganz gut geklappt“, sagt der Weiler Coach. Mut macht Schwald auch das verlorene Pokalspiel Anfang August: „Da waren wir lange Zeit und sogar in Unter zahl das bessere Team. Und jetzt ist der Druck nicht auf unserer Seite. Wir müssen nicht unbedingt gewinnen. Ich könnte auch mit einem Unentschieden bestens leben“, so Kurt Schwald weiter.