Von Mirko Bähr Basel. Wenn heute (19.45 Uhr) der FC Basel im St. Jakob-Park am 9. Spieltag der Super League auf den FC Vaduz trifft, dann wird ein junger Mann auf der Tribüne sitzen und sicherlich den einen oder anderen Gedanken darüber verschwenden, wie es wäre, noch einmal aus der Senftube zu marschieren und vor dieser Kulisse im „Joggeli“ gegen das runde Leder zu treten. Die Rede ist von Matthias Baron. Dem Lörracher Kicker, der nach seinem Engagement beim SV Weil zum FC Basel wechselte und sich dann dem FC Vaduz anschloss, plagt sich mit einer langwierigen Fußverletzung herum. Das Sprunggelenk macht ihm sehr zu schaffen. Sein letztes Spiel für die Liechtensteiner absolvierte der 26-Jährige im Dezember 2013. „Da kam ich gerade von der Reha zurück, wurde eingewechselt. Es lief gleich richtig gut“, erinnert sich Baron. „Dann aber fing das ganze Elend an“, so der wieselflinke Angreifer. Statt intensiver Vorbereitung auf die Rückrunde ging es unter das Messer. Insgesamt drei Operationen musste Baron über sich ergehen lassen. Seither absolviert er in Vaduz ein Rehaprogramm. Bei Belastung kommen die Schmerzen zurück. „Wann und ob ich überhaupt nochmals zurückkehre auf den grünen Rasen, ist fraglich. Ich denke positiv und gebe alles dafür“, lässt Baron wissen. Das ist nicht einfach. Während die Teamkollegen ihrer Leidenschaft nachgehen und nach dem Aufstieg nun in der höchsten Schweizer Spielklasse kicken, heißt die Devise von Matze Baron: Ruhe bewahren. „Man darf im Kopf nicht verkrampfen“, meint er. Dass es hin und wieder „Depri-Phasen“ gibt, will er nicht verhehlen. „Dann denke ich schon drüber nach, wie es wäre, wenn ich keine Verletzungsprobleme hätte“, gesteht Baron. Dann aber komme im schnell wieder in den Sinn, dass es ihm ja gut gehe, Familie und Freunde würden ihn schließlich unterstützen. Unterstützung erfahren heute Abend auch seine Teamkollegen. „Ich werde in der Kabine sein und später auf der Tribüne Vaduz die Daumen drücken“, meint Baron, der mit dem FC Basel schon einen Schweizer Meistertitel gewinnen durfte. Natürlich sei Vaduz der „krasse Außenseiter“, doch könne man ohne Druck aufspielen. „Wir haben nichts zu verlieren“, so Matthias Baron. Für ihn sei dieses Match schon etwas Besonderes. „Das wird sicher hart, da werden wieder Gefühle hochkommen“, ist er sich sicher. Bis Ende des Jahres läuft der Vertrag beim FC Vaduz noch. „Ich hoffe, dass es nochmals klappt mit dem Fußball“, meint Baron. „Man muss einfach schauen, ob es Sinn macht.“ Wenn nicht, dann gehe die Welt auch nicht unter. „Die Gesundheit geht vor“, sagt er und macht sich deshalb auch intensive Gedanken über einen Plan B.