Von Uli Nodler Weil am Rhein. Darauf mussten die Fans aus den Fußball-Hochburgen Weil am Rhein und Lörrach etliche Jahre warten. Jetzt ist es wieder so weit: Die beiden besten Fußball-Klubs aus Weil am Rhein und der großen Kreisstadt jenseits des Tüllinger Berges stehen sich in einem Pflichtspiel gegenüber. In der 1. Hauptrunde des südbadischen Vereinspokals empfängt am morgigen Samstag der SV Weil den FV Lörrach-Brombach. Es ist die „Mutter“ aller Oberrhein-Derbys. Das Duell der beiden Landesligisten dürfte offen sein. Vor zwei Wochen setzte sich der FVLB beim Laufenburger Turnier gegen Weil mit 2:0 durch. Die morgige Pokalpartie im Nonnenholz beginnt um 18 Uhr. Seit über 60 Jahren begeistern die Fußball-Fans in der Grenzecke die Derbys zwischen den Fußballteams aus den beiden Fußball-Hochburgen. Nach der überstandenen Qualifikation empfängt die Elf von Kurt Schwald nun die Mannschaft des FV Lörrach-Brombach, der 2012 aus der Fusion des FV Brombach und des traditionsreichen FV Lörrach entstand. Bis 1953 hieß der Derby-Gegner für die Blau-Weißen aus Weil noch Rot-Weiß Lörrach, ehe der FVL die Vormachtstellung am Fuße des Tüllinger Berges übernahm. Mit dem FV Lörrach duellierte sich der SVW vor allem in den siebziger Jahren in den höchsten südbadischen Spielklassen. Als Nummer Eins in der großen Kreisstadt abgelöst wurde der FVL in den achtziger Jahren vom TuS Lörrach-Stetten. Vor mehreren tausend Zuschauern kreuzten sich die Wege der beiden Klubs unter anderem in der Saison 1983/84. Am Ende stieg der SV Weil in die Oberliga auf, der TuS Lörrach-Stetten wurde Dritter. Ab 1991 sollte es eine Lörracher Spielgemeinschaft richten, doch der Erfolg währte nur kurz. Nach einem Jahr Oberliga stieg die SG Lörrach-Stetten 1994 auch aus der Verbandsliga ab, während der SV Weil unter dem jetzigen Co-Trainer Martin Wissler Rang sechs in der Verbandsliga belegte. Dem Weiler Team gehörte damals Ralf Moser an, der aktuelle Trainer des FV Lörrach-Brombach. Im Jahre der Rückkehr in die überbezirklichen Ligen anno 2000 ließ sich der SV Weil auch vom neugegründeten „Fauser-Club“ FC Lörrach nicht stoppen. In der Landesliga fand das bis dato letzte Meisterschaftsspiel zwischen einer 1. Mannschaft des SV Weil und einer Mannschaft aus Lörrach statt. Im Nonnenholz siegten die Blau-Weißen am 29. November 2003 gegen den FV Lörrach mit 2:1. Nur noch einmal kreuzten sich danach die Wege der beiden ewigen Rivalen. In der ersten Runde des SBFV-Pokals siegte der SV Weil am 26. Juli 2008 im Grütt vor 250 Zuschauern mit 2:1 gegen den FVL. Mit folgender Elf ließ Weils Trainer Lothar Silfang spielen: Sparr; Bächle, Müller, Zimmermann; Vinh Tang (81. Kluge), Hung Tang; Rossetti, Spohn (55. Emmerich), Ens (56. Baron/60. Wengenmayr), Schäuble; Cassetta (46. Bibbo). Die Tore für den SV schossen Vinh Tang und Fabio Bibbo. Auch Keeper Christoph Düster, Waldemar Dercho und Joni Said kamen damals zum Einsatz, allerdings im rot-schwarzen Dress für den FV Lörrach. Morgen werden sich wohl die beiden aktuellen Landesliga-Teams im Erstrunden-Pokalduell auf Augenhöhe begegnen. Sowohl Verbandsliga-Absteiger SV Weil als auch der FVLB, der nur denkbar knapp in der vergangenen Spielzeit am Verbandsliga-Aufstieg scheiterte, dürften in der in einer Woche beginnenden Saison in der Landesliga, Staffel 2, zu den Titel-Favoriten zählen. Und beide haben enormen Respekt voreinander, freuen sich aber auch auf die Duelle: „Der Gegner hat eine hohe Qualität. Der FVLB wird um den Titel mitspielen. Ich erwarte eine tolle Partie zwischen gleichwertigen Teams“, lobt Weils Trainer Kurt Schwald den morgigen Gast. Auch für FVLB-Trainer Ralf Moser übt das morgige Pokalderby einen großen Reiz aus: „Für mich ist der SV Weil der Favorit auf den Landesliga-Meistertitel. Die Mannschaft geht mit vielen Neuzugängen und einem nahezu unveränderten Kader in die Saison 2014/15. Das sagt eine Menge aus.“ Auf Weiler Seite sind gegenüber dem 2:0-Erfolg in der Pokal-Qualifikation gegen den Bezirksliga-Aufsteiger FC Wehr wieder Florian Emmerich und Imad Kassem-Saad dabei. Auf Seiten des FVLB sind etliche Spieler angeschlagen. Ungeachtet dessen wird der Gast sicherlich mit einem schlagkräftigen Team im Nonnenholz aufkreuzen.