Fußball Ein neuer Trainer nach der Runde

Die Oberbadische
Nicht zu fassen: Kapitän Fabian Kluge und seine Weiler Teamkollegen werden den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball SV Weil: Hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben / Heidenreich macht bis Sommer weiter

Und täglich grüßt das Murmeltier: Wieder wollte der SV Weil in der Landesliga angreifen und endlich den Sprung zurück ins Oberhaus schaffen. Wieder gab man dieses Ziel offensiv vor und wieder enttäuschte das Team auf der ganzen Linie. Nun steht fest, Coach Maximilian Heidenreich wird nach dieser Saison seine Zelte im Nonnenholz abbrechen.

Nach 18 Partien schlägt Rang sieben zu Buche. Sage und schreibe 22 Zähler liegt man hinter dem Lokalrivalen FV Lörrach-Brombach zurück, auf den Tabellenzweiten SV Kirchzarten sind es deren zehn. Unser Sportredakteur Mirko Bähr hat sich mit dem Sportlichen Leiter Perseus Knab über das magere Abschneiden, den Trainer und künftige Pläne unterhalten.

Das erste Halbjahr ist Geschichte. Herr Knab, welche Note würden Sie dem SVW aus rein sportlicher Sicht ausstellen?

Wir sind weit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Wir sind mit ganz anderen Ambitionen gestartet. Der Trainer äußerte sich vor dem Start ja sehr offensiv und wir haben mit unseren Zielen auch nicht hinter dem Berg gehalten. Platz sieben ist nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Wir mussten uns sogar für einen kurzen Moment nach unten orientieren. Das haben wir jetzt zum Glück ausgebügelt. Wir sind jetzt seit vier Spielen ohne Niederlage und zweimal in Folge erfolgreich geblieben. Ich würde eine Vier minus vergeben.

Sie sind mit Trainer Heidenreich überein gekommen, dass nach dieser Saison Schluss ist. Eine Trennung im Winter war kein Thema?

Wir beide haben uns nach dem letzten Spiel gegen Hausen zusammengesetzt. An der Weihnachtsfeier haben wir Bilanz gezogen. Deutlich ist auch in den letzten vier Partien vor der Winterpause geworden, dass die Moral intakt ist. Viermal lagen wir in Rückstand, verloren haben wir jedoch kein einziges Spiel. Somit war klar, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen. Auf der anderen Seite kann man jetzt auch schon feststellen, dass wir unser Ziel wohl wieder nicht erreichen werden. Maxi hat gesagt, dass er es nun dreimal probiert habe, nun solle ein anderer die Arbeit fortführen. Das sehen wir auch so und werden zur neuen Saison einen neuen Trainer verpflichten.

Gibt es schon heiße Anwärter?

Lose Gespräche führen wir natürlich. Aber noch ist nichts konkret.

Der Name Tobias Bächle fällt in diesem Zusammenhang immer wieder. Was ist da dran?

Wir werden uns sicherlich nicht an Spekulationen beteiligen. Ich werde auch keine Wasserstandsmeldungen abgeben, sondern dann informieren, wenn es soweit ist.

Wird der SV Weil auch seine Philosophie überdenken?

Klar ist, dass im nächsten Jahr 14 U19-Junioren in den Aktivbereich wechseln. Und in der übernächsten Saison sind es nochmals so viele. Ich glaube schon, dass wir unsere Philosophie überdenken werden. Derzeit arbeiten wir an einem Konzept und werden das zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit präsentieren.

Junge, hungrige Spieler aus den eigenen Reihen sollen künftig verstärkt die Chance bekommen?

Wie gesagt, wir sind gerade dabei, unsere Vorstellungen aufs Papier zu bringen. Ich will aber ehrlich sein. Auch ich muss meine Arbeit kritisch hinterfragen. Da darf ich mich nicht ausschließen. Denn: Nicht jeder Neuzugang hat sich als Verstärkung entpuppt. Die Integration dauert länger als vermutet, niemand ist sofort eingeschlagen. Nehmen wir Ousman Njie, der ist gegen Ende der Hinrunde erst angekommen. Da muss man aber auch bedenken, dass er aus der A-Jugend kam und seine Zeit benötigt.

Kommen wir zurück zu Coach Heidenreich. Wie zufrieden sind Sie mit seiner Arbeit?

An seiner Arbeit und seinem Engagement gibt es nichts auszusetzen. Er ist zuverlässig, das Training ist gut und taktisch sind die Jungs immer sehr gut eingestellt. Unsere Kritik richtet sich ja auch hauptsächlich an die Mannschaft. Wir waren oft das dominante Team, haben aber den Deckel nicht draufgemacht. Wir haben zu viele Möglichkeiten liegen lassen. Dazu kam auch extremes Pech. Beispielsweise im Spiel gegen Emmendingen, als wir klar überlegen waren, aber kurz vor Schluss durch einen individuellen Patzer das Gegentor kassierten. Da kann der Trainer nichts machen.

Auffällig sind die 28 Gegentore, die der SVW hinnehmen musste. Die Abwehr präsentiert sich alles andere als sattelfest.

Da muss man aber dann schon die ganze Mannschaft in die Pflicht nehmen.

Nur dreimal hat Weil zu Null gespielt. Immer wieder ist die Dreierkette das leidige Thema.

Von diesem System rückt unser Trainer aber nicht ab. Das ist jetzt auch keine Kritik. Er entscheidet nämlich ganz alleine, da reden wir ihm nicht rein.

Wie ist nun Ihr Befinden? Gehen Sie gut gelaunt in die Winterpause?

Zwischendurch war ich schon bitter enttäuscht. Das hat sich nun nach den vier Partien zuletzt etwas geändert. Die positiven Ergebnisse standen zwar noch immer auf wackligen Beinen, aber wir sind froh, einen gewissen Abstand nach hinten aufgebaut zu haben.

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