Von Mirko Bähr Lörrach. Es sollte nicht sein: Die Enttäuschung bei den Kickern des FV Lörrach-Brombach war nach dem Schlusspfiff riesig. Ausgerechnet im alles entscheidenden Match um den Aufstieg in die Verbandsliga lief bei den sonst so spiel- und offensivstarken Hausherren nicht viel zusammen. Der SC Offenburg, der kämpferisch überzeugte, durfte nach dem 2:1-Erfolg vor 1800 Zuschauern im Grütt jubeln. Mit einfachsten Mitteln hat der Gast aus Offenburg dem FV Lörrach-Brombach einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Zwei frühe Tore, robustes Spiel und eine massive Defensive. Mehr brauchte es gestern nicht, um am Ende die Sektkorken knallen zu lassen. Die Gastgeber fanden einfach kein Mittel, um in Überzahl ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. 70 Minuten lang spielte der FVLB mit einem Mann mehr. Allerdings: Daraus konnte die Mannschaft von Coach Ralf Moser kein Kapital schlagen. Zum einen, weil man viel zu selten mit Tempo Ball und Gegner laufen ließ und zum anderen deshalb, weil die Offenburger mit ihrer harten Gangart den Gastgebern früh den Schneid abgekauft hatten. Nicht nur das. Mit Rico Wehrle und Witalij Semenschuk mussten gleich zwei Stürmer vorzeitig mit Blessuren ausgewechselt werden. Und dann war ja noch die eine oder andere Defensivschwäche des FVLB. Zweimal war man nicht auf der Höhe, zweimal klingelte es im Kasten von Marco Hermann, den bei beiden Gegentreffern keine Schuld traf. Zunächst segelte Sergej Triller nach einer Ecke unter dem Ball vorbei, der Bruchteile später von Narek Sermanoukian per Kopf nach 25 Minuten in die Maschen gewuchtet wurde. Acht Minuten später sah dann die rechte Abwehrseite der Gastgeber nicht gut aus, als man den SCO gewähren ließ. Tobias Bernstein grätschte den Ball auch noch unglücklich in den Lauf von Yusuf Mutlu. Der bediente Tonio Bayer, welcher überlegt das Spielgerät ins rechte untere Eck schob. Dieser Treffer fiel zudem in Überzahl. Denn nach 31 Minuten musste Felipe Rodas Steeg frühzeitig zum Duschen. Schiri Justus Zorn (Freiburg) hielt ihm für ein Foul der gröberen Sorte an der Außenlinie die Rote Karte unter die Nase. Eine zu harte Entscheidung, zumal der Unparteiische sich zuvor das eine oder andere Mal großzügig zeigte und durchaus vertretbare Gelbe Karten für rustikale Offenburger in der Brusttasche stecken ließ. Natürlich hatte der FVLB das Kommando übernommen. Natürlich tauchte er einige Male gefährlich vor dem Gästetor auf. Doch es fehlte die Präzision im Abschluss. So nach 27 Minuten, als Fabian Rabe abgezogen hatte oder bei Vedat Erdogan, als er nach 34 Minuten nur das Außennetz traf. Hoffnung kam auf, als Witalij Semenschuk nach 41 Minuten und einem feinen Zuspiel von Rico Wehrle den 1:2-Anschlus markierte. Wer aber gedacht hatte, dass die Heimelf nach der Pause mit Elan und Schwung nach vorne spielen würde, der sah sich getäuscht. Wieder hatten die Gastgeber gut 80 Prozent Ballbesitz und waren meist in der Hälfte des Gegners zu finden, doch es fehlte an Tempoverschärfungen, der Genauigkeit im Passspiel und dem Bemühen, das eigene Spiel breit zu machen, um so die Lücke zu finden. So hatte es der SC Offenburg einfach mit seinen langen Kerls und einem starken Daniel Künstle im Tor, diesen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Auch die Standardsituationen des FVLB waren diesmal keine Waffe, sondern äußerst harmlos. Vielleicht wäre es ja anders gelaufen, wenn Sergej Triller nach 55 Minuten nicht an Torwart Künstle gescheitert wäre. Mit einem schnellen 2:2 im Rücken wären sicherlich neue Kräfte frei geworden. So waren es aber meist Schüsse aus 18 Metern, die im Anschluss für etwas Gefahr sorgten. Doch Daniel Mundinger, (68.), Fabian Rabe (70.) und Vedat Erdogan (77.) verfehlten das Ziel. Am Ende jubelten die Offenburger mit ihren lautstarken Fans, während die Hausherren enttäuscht auf dem grünen Rasen saßen. FV Lörrach-Brombach - SC Offenburg 1:2 (1:2). - Tore: 0:1 (25.) Sermanoukian, 0:2 (33.) Bayer, 1:2 (41.) Semenschuk. SR: Zorn (Freiburg). Z.: 1800. Rote Karte: Rodas Steeg (31./SC Offenburg) wegen grobem Foulspiel. FV Lörrach-Brombach: Hermann, Zielinski, Wassmer, Bernstein (66. Mundinger), Triller, Nickel, Erdogan, Rabe, Semenschuk (71. Wengenmayr), Malzacher, Wehrle (62. Streule). SC Offenburg: Künstle, Hartfiel, Männle, Grüner, Mutlu, Sermanoukian, Tonio Bayer (88 .Pleger), Rodas Steeg, Burghard (53. Bergmann), Güldüren, Zulum (77. Flügler)