Fußball Klubs berappen 34425 Euro

Die Oberbadische

Fußball Jahreshauptversammlung der Schiedsrichter-Vereinigung Hochrhein

Einmal mehr wurde am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung in der Wehrer Stadthalle deutlich, dass die Schiedsrichter-Vereinigung Hochrhein mit dem Geleisteten in abgelaufenen Spieljahr 2016/17 hochzufrieden sein kann. Dafür zeichnet vorrangig Bezirks-Schiedsrichter-Obmann (BSO) Ralf Brombacher, der mit seiner fachlichen Kompetenz, seinen unbestrittenen Führungs-Qualitäten und Hartnäckigkeit im Verfolgen von Zielen ein großer Gewinn für den Hochrhein-Fußball ist.

Von Uli Nodler

Wehr. Nicht von ungefähr sprachen deshalb die anwesenden Unparteiischen dem Führungsgremium der Schiedsrichter-Vereinigung mit Obmann Ralf Brombacher an der Spitze bei den anstehenden Wahlen ihr uneingeschränktes Vertrauen aus. Neben Brombacher wurden auch Schriftführer Simon Wolf, der dieses Amt bislang kommissarisch inne hatte, Bezirkslehrwart Hafes Gerspacher (in Abwesenheit) und Beisitzer Dieter Grethler, zuständig für die Schiedsrichter-Einteilung, sowie Ehren-BSO Henning Nopper (Beisitzer Kassen- und Bezirks-Beobachtungswesen) von der Versammlung einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Die Grüße des Südbadischen Fußballverbandes überbrachte Verbandslehrwart Andreas Klopfer. Er hob besonders die herausragenden Leistungen der beiden Hochrhein-Schiedsrichter Luigi Satriano (Gruppe Wiesental) und Jonas Brombacher (Gruppe Markgräflerland) in der abgelaufenen Saison der Oberliga Baden-Württemberg hervor. Satriano belegte in der Schiri-Rangliste den dritten Platz, Brombacher wurde Fünfter. Zudem überzeugte Jonas Brombacher mit Platz elf in der A-Junioren-Bundesliga.

Ein dickes Lob von Klopfer erhielt auch Steffen Fante. Der Unparteiische der Gruppe Markgräflerland war zum dritten Mal in Folge der beste Schiedsrichter in der Verbandsliga Südbaden. Ein Aufstieg in die Oberliga ist aber wegen seines fortgeschrittenen Alters nicht möglich. Zudem freute sich Klopfer darüber, dass Landesliga-Schiedsrichter Ramon Leisinger als Achter der Landesliga-Wertung in der kommenden Saison auch in der Verbandsliga pfeifen darf.

Nicht nur auf Bezirksebene ist der Schiedsrichter-Schwund dramatisch. Er ist es auch auf Verbandsebene. Nach Aussage von Klopfer fehlen in Südbaden aktuell 300 Unparteiische. Das ist eine Menge Holz.

Mit Scherer geht ein ganz Großer

Ein Mann stand bei der Jahreshauptversammlung in der Wehrer Stadthalle besonders im Blickpunkt: Volker Scherer. 27 Jahre hat der Meister an der Pfeife auf den Fußballplätzen im Bezirk, auf Verbands- und Landesebene Herausragendes geleistet. Nun zog sich der beliebte und geachtete Fischinger vom aktiven Dienst zurück. In Anbetracht seiner großen Verdienste um das Schiedsrichter-Wesen ließen die Versammelten Scherer mit einer stehenden Ovation hochleben. Zudem wurde er zum Ehrenmitglied der Schiedsrichter-Vereinigung Hochrhein ernannt. Scherer bleibt dem Fußball im Bezirk aber erhalten. Aktuell dirigiert er als Vorsitzender den TuS Binzen.

In seinem Jahresbericht legte Ralf Brombacher den Finger in eine tiefe Wunde: „Es hat sich viel verändert in den vergangenen 14 Jahren. Verändert haben sich das Fußballspiel an sich, die Auswechslungen, der Spielbericht, nun neu die Passkontrolle und vieles andere mehr. Was sich jedoch nicht verändert hat, ist der kontinuierliche Rückgang an aktiven Schiedsrichtern im Bezirk. Wir sind mittlerweile in einer ganz gefährlichen Situation und die Zahlen langsam aber sicher dramatisch.“

Brombacher belegte die Dramatik mit Zahlen: 211 - 195 - 170. Das ist die jeweilige Anzahl der aktiven Schiedsrichter in den Jahren 2015, 2016 und 2017. „Ich weiß nicht, wo das noch alles hinführen wird. Es ist fünf nach zwölf, doch unsere Hilferufen verhallen ungehört.“ In der abgelaufenen Spielzeit konnten drei Kreisliga C-Staffeln nicht besetzt werden. Es werden weitere hinzukommen. So wird Ralf Brombacher am kommenden Samstag beim Bezirkstag der Hochrhein-Fußballer den Vereinsvertretern reinen Wein einschenken.

Die Gewinnung von neuen Schiedsrichtern war in der abgelaufenen Saison ruinös. Zwölf Neulinge, davon vier über 18 waren im Januar 2017 zur Prüfung angetreten. Alle haben die Prüfung bestanden. Zwölf Neulinge bei 106 fehlenden Schiris und etwa zehn Abmeldungen pro Jahr. Dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, ist wohl jedem bewusst sein.

Mit der Änderung der Anzahl der notwendigen Spiele auf deren 20 pro Saison, um als Schiedsrichter für den Verein angerechnet zu werden, wird das böse Erwachen seitens der Vereine mit dem Schiedsrichter-Soll der abgelaufenen Saison im Herbst noch kommen. „Ich bin gespannt, wie das aufgenommen wird. Die Vorzeichen für eine Besetzung aller Spiele sind miserabel“, betont Brombacher. Die Vereine zahlen lieber Ausfallgebühren für ein nichterfülltes Schiedsrichter-Soll. So entrichteten die Bezirksvereine in der Spielzeit 2016/17 34425 Euro für fehlende Schiedsrichter. Da fehlen einem ganz einfach die Worte.

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