Von Gerd Lustig Wehr. „Mehr positive Körpersprache, dann wird’s ein ganz anderes Spiel“, trichterte Stefan Beer, Trainer des FV Lörrach-Brombach II, seinen Jungs in der Halbzeitpause ein. Und er sollte recht behalten. Einen 0:2-Rückstand wandelten die Gäste letztlich in einen 3:2-Sieg um und setzten sich damit an die Tabellenspitze der Bezirksliga Hochrhein. Dass aber erst ein Geschenk den FVLB ins Spiel zurückbrachte, wusste auch Stefan Beer nur zu gut. Dem 1:2-Anschlusstreffer in der 42. Minute war nämlich ein Foul vorausgegangen, das Schiedsrichter Uwe Seifert aber nicht ahndete und somit dem Torschützen Cihan Nazli freie Bahn für den Schuss ins rechte untere Eck ermöglichte. Davor hatten die Gastgeber die Partie weitestgehend im Griff, der FVLB glänzte durch Harmlosigkeit vor dem Kasten des Wehrer Keepers David Bergmann. „Na ja, aber auch wir haben Geschenke verteilt“, erklärte später in der Analyse der FVLB-Coach. Und dabei dachte er vor allem an die verunglückte Aktion von Abwehrmann Adrian Fischer, bei der der Ball in der 36. Minute unverhofft zu Torjäger Mike Häfele kam. Der nahm die Chance dankend an, umkurvte Gästegoalie Marco Herrmann und markierte die zwischenzeitliche 2:0-Führung. Den ersten Treffer hatte Steven Bertolotti in der 12. Minute nach Traumpass von Patrick Bäumle besorgt. „Zu allererst müssen wir uns an die eigene Nase fassen“, grantelte FCW-Trainer Michael Schenker nach der zweiten Heimpleite in dieser Saison. Bei einem Chancenverhältnis von 8:4, wie er ausgerechnet hatte, dürfe man so ein Spiel keinesfalls verlieren. In der Pause habe er noch gewarnt, dass die Gäste sicher aggressiver zu Werke gehen werden als in Durchgang eins. „Phasenweise war dann aber bei uns die Einstellung viel zu lasch“, ärgerte er sich. Und erst nach dem Rückstand habe die Mannschaft wieder richtig zurückgefightet. „Dann sei es aber zu spät gewesen“, so Schenker. „In der Schlussphase haben wir sehr gut gestanden, ließen nichts mehr zu“, meinte hingegen Gästecoach Stefan Beer. Nachdem das Team in Halbzeit eins einfach mit zu lascher Einstellung agierte, habe sie nach dem Seitenwechsel alles das umgesetzt, was er von ihr verlangte. Es sei dann zwar kein überragendes Spiel herausgekommen, doch die Mannschaft sei als Team aufgetreten, habe das Ding mit Kämpferherz und Einsatzwillen bis zum Schluss durchgezogen. „Dass wir dieses Match noch umgebogen haben, freut mich richtig für meine Jungs“, erklärt der 30-Jährige.