Von Mirko Bähr Zell im Wiesental. Der zweite Vorsitzende des FC Zell, Mathias Agostini, kann sich nicht daran erinnern, dass sich sein Verein schon einmal während der Saison von einem Trainer getrennt hat. „In den letzten 15 bis 20 Jahren war das jedenfalls nicht der Fall“, sagt er. Bis zum Ostersamstag war das so. Denn nach dem 2:6 gegen Auggen haben der FCZ und Joachim Boos ihre Zusammenarbeit beendet. In „beiderseitigem Einvernehmen“, wie die Zeller und auch der Ex-Trainer deutlich machen. Die Trennung habe in keinster Weise etwas mit der sportlichen Durststrecke und der akuten Abstiegsgefahr zu tun. „Ausschlaggebend war vielmehr, dass sich Verein und Trainer nicht auf einen gemeinsamen Nenner hinsichtlich der Perspektiven eines weiteren Engagements über das Saisonende hinaus einigen konnten“, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir sind uns nicht einig geworden in dieser Hinsicht“, lässt Joachim Boos im Gespräch mit unserer Zeitung wissen. Nicht verhehlen möchte der Hausener jedoch auch, dass die vergangenen Wochen und das extreme Verletzungspech doch „sehr viel Kraft gekostet haben“. Jedenfalls sei für ihn klar gewesen, dass „jetzt etwas passieren müsse“. Diesen Schritt betrachtet Joachim Boss auch als ein „Signal“ an das Team. Fünf Punkte beträgt der Rückstand ans rettende Ufer bei noch sechs ausstehenden Partien. „Da ist noch nichts verloren, ich bin immer noch sicher, dass die Mannschaft den Abstieg vermeiden kann“, so Joachim Boos, der dem Verein für die Zukunft alles Gute wünscht. Man geht nicht im Bösen auseinander. „Joachim Boos hat in seiner fast zweijährigen Tätigkeit gemeinsam mit seinem Co-Trainer Udo Gentile hervorragende Arbeit geleistet, stets überdurchschnittlichen Einsatz für den Verein gezeigt und sich jederzeit vorbildlich verhalten“, heißt es von Seiten des FCZ. Mathias Agostini erinnert an den „riesigen Umbruch“ zu Beginn der Ära Boos, der Kurt Schwald nachfolgte, und auf einige arrivierte Akteure verzichten musste, die den Verein verließen. Mit jungen, hungrigen Spielern aus der Kreisliga A und einigen erfahrenen Akteuren baute er ein neues Team auf und schaffte in der vergangenen Spielzeit den Klassenerhalt. In dieser Saison schlug dann das Verletzungspech gnadenlos zu. Für den Rest der Rückrunde übernimmt Mathias Agostini zusammen mit Fabio Muto und Ralf Kiefer das Coaching: „Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können. Aber es wird brutal schwer. Von 18 möglichen Punkten sollten wir zwölf bis 15 holen“, macht der zweite Vorsitzende klar. Das Problem: Die verletzten Leistungsträger kehren nicht zurück. Vor allem Kiefers Ausfall wiegt schwer. „Wenn einer unsere Tore geschossen hat, dann er“, weiß Agostini. Sollte es am Ende nicht reichen, dann wird dem langjährigen Funktionär nicht bange. Ein Großteil der Mannschaft bleibt an Bord. Drei bis vier Fragezeichen gebe es studienbedingt. Auch drei A-Jugendspieler werden im Aktivbereich gleich das Trikot des FCZ überstreifen. Ein Auseinanderfallen des Teams werde es nicht geben, macht er klar. In Sachen Trainer werde man sich jetzt „umschauen“. Denn geplant sei dieser Wechsel nicht gewesen. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung präsentieren können“, meint Mathias Agostini.