Fußball Steinen wehrt sich - vergebens

Die Oberbadische
Simon Keßler und der FCS (r.) machen Kevin Keller und dem FC Zell das Leben schwer. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Bezirksliga Hochrhein: FC Zell tut sich schwer, siegt aber dann doch 4:2

Von Mirko Bähr

Sage und schreibe 33 Punkte trennten den FC Steinen-Höllstein und den FC Zell in der Bezirksliga-Tabelle vor dem Anpfiff. Von diesem krassen Unterschied war im Wiesentalstadion am Samstagabend nichts zu spüren. Im Gegenteil. Die Hausherren boten dem Favoriten lange Paroli, zeigten einen beherzten Auftritt, um am Ende dann aber doch mit 2:4 (2:2) den Kürzeren zu ziehen.

Steinen-Höllstein. Der FCZ ist nach drei Niederlagen in Serie wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Gerade noch rechtzeitig, aber mit mehr Mühe als erwartet. Denn der Gegner, der am Ende den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten muss, trat engagiert auf, spielte kompakt und erspielte sich einige gute Tormöglichkeiten. Das reichte aber nicht gegen die Zeller, die trotz der vielen Nackenschläge immer an ihre Chancen glaubten.

Beim FCS war die Enttäuschung groß und mit Schiri Dominik Homberger der Sündenbock schnell ausgemacht. „Wir reißen uns den Hintern auf und dann wird nur einseitig gepfiffen“, regte sich Coach Aygut Kaya nach Spielende auf. „Jede Grätsche von uns wird abgepfiffen, beim Gegner passiert nichts.“

Lange Zeit stand es 2:2, ehe Ralf Kiefer acht Minuten vor dem Ende per Freistoß das dritte Tor der Gäste erzielte. Auch hier haderten die Gastgeber mit dem Unparteiischen. Den Freistoß hätte man nicht geben und diesen dann auch nicht wiederholen lassen dürfen, befanden sie. Homberger zog nach Versuch eins den gelben Karton gegen FCS-Abwehrchef Christoph Hug, da dieser seiner Meinung nach zu früh aus der Mauer gelaufen war. Die Wiederholung landete dann im Tor. Bitter für Steinen, aber durchaus regelkonform.

Beim Strafstoß wenige Minuten später, als Dario Muto von Simon Keßler unfair gebremst wurde, gab es keine zwei Meinungen. Allerdings: Simon Fräßle scheiterte in der 85. Minute an Keeper Micha Klein. Das 4:2 zwei Minuten vor Schluss durch Kevin Keller war wohl aber irregulär weil Abseits. „Da bin ich auch skeptisch“, so Zells Trainer Tinh Ngo. Homberger zu gute halten aber muss man, dass man ohne Assistenten an der Linie bei solchen strittigen Aktionen nicht immer richtig liegen kann.

Unstrittig war, dass Marco Disantos Treffer nach einer Minute aus gut 40 Metern durchaus der Kategorie Tor des Monats zugeordnet werden darf. Zell schlug aber zurück, so auch nach Tobias Gonsowskis 2:1 für Steinen nach 24 Minuten. Keller war für das 1:1 verantwortlich, Hug erzielte in Minute 39 ein Eigentor. Mit einem 2:2 ging es in die Kabine.

Steinens erste Halbzeit war stark. Weitere Chancen ließ man aber liegen. Steinen spielte mit, bereitete Zell Kopfzerbrechen. „Das war stark von den Jungs, ich bin stolz auf sie. Obwohl der Abstieg so gut wie fest steht, hat die Einstellung gepasst“, sagte Kaya. Besser ins Spiel kam Zell nach der Pause. Da nahm man das Heft in die Hand, fand aber zunächst keine Mittel. Erst als man sich darauf besann, über die Flügel zu agieren, hier insbesondere über Alexander Petrovic, wurde es gefährlich.

„Das war auch eine Charakterfrage: Wie ticken wir? Lassen wir nach oder gehen wir weiter? In der zweiten Hälfte haben wir dann nochmals Gas gegeben“, erklärte Tinh Ngo und war sichtlich froh, dass man sich innerhalb von acht Tagen nicht die „grüne Linie“ zerstört habe.

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