Fußball Verrückt: Jeder kann jeden schlagen

Die Oberbadische
Wochenende für Wochenende ist in der Bezirksliga-Hinrunde Spannung angesagt gewesen. Hier eine Szene aus dem Match zwischen dem FC Wittlingen und SV Weil II. Foto: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Fußball Bezirksliga Hochrhein: Zwischenbilanz nach der Hinrunde/Zwei Aufsteiger mischen munter mit

Die Bezirksliga präsentierte sich in der Hinrunde von ihrer spannendsten Seite. So trennen den Tabellenzweiten gerade einmal fünf Punkte vom Zehnten. Den großen Dominator gibt es nicht. Alle hoch gewetteten Klubs haben bislang schon eine Krise durchgemacht. Auch der SV Weil II, der seiner Favoritenrolle dennoch gerecht wurde und die Hinrunde auf Rang eins abschloss.

Die erste Mannschaft hinkt den Erwartungen meilenweit hinterher. Den Aufstieg wird es in dieser Saison nicht geben. Doch die Reserve-Mannschaft des SV Weil juckt das nicht. Nach einer Ergebniskrise vor einigen Wochen, in der die Schützlinge von Trainer Thomas Schwarze in fünf Begegnungen nur zwei Punkte holten, gab der SV Weil II aber wieder Gas und beendete die Bezirksliga-Hinrunde als Erster. Dünn ist allerdings der Kader des Tabellenersten. Das könnte im Kampf um den Titel durchaus eine unangenehme Rolle spielen.

Wer hätte das gedacht? Im Sommer übernahm Trainer Tiziano Di Domenico den FC Wittlingen. Aktuell stehen die Kandertäler auf Platz zwei. Somit liegt der FCW nur drei Zähler hinter dem Bezirksliga-Krösus aus Weil am Rhein. Vor der Saison war für Di Domenico der Ligaverbleib das Maß aller Dinge. Nun dürfen sich die Wittlinger höhere Ziele stecken.

Trotz zweier hoher Niederlagen (0:5 gegen den SV Weil II, 1:7 gegen den FV Lörrach-Brombach) mischt der FC Erzingen weiter vorne mit. Abschreiben darf die Konkurrenz den FCE in dieser verrückten Saison nicht, wo eigentlich jeder jeden schlagen kann.

Heiko Günthers FC Schönau hat schon 32 Gegentreffer hinnehmen müssen. Für eine Top-Mannschaft ist dies schlichtweg zu viel. Doch mit 36 erzielten Toren stellen die Wiesentäler die zweitbeste Offensive hinter dem SV Weil II. In Schönau kann man trotz des einen oder anderen deftigen Ausrutschers mit dem Verlauf der Vorrunde zufrieden sein. Der Landesliga-Absteiger hat sich in die Spitzengruppe eingenistet und wird wohl bis zum Saisonende ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden.

Großes Verletzungspech plagt aktuell den FC Tiengen. Sogar Präsident Armin Leichenauer musste die Kickschuhe schnüren. Dennoch darf man den Tabellenfünften nicht abschreiben. Lichtet sich das „Lazarett“, dann ist Tiengen vorne dabei.

Der FV Lörrach-Brombach II startete furios, führte zeitweise die Tabelle an. Doch dann ging mehrere Wochen gar nichts mehr. Nach fünf Niederlagen in Folge hatte der FVLB II die Spitze aus den Augen verloren. Dann feierten die Schützlinge von Trainer Tobias Jehle endlich wieder einen „Dreier“. Gleich mit 7:1 schickten sie den FC Erzingen nach Hause. Jehle verfügt über eine enorm junge Truppe mit großem Entwicklungspotenzial. Da sind Leistungsschwankungen fast normal. Ungeachtet dessen hat der FVLB II das Potenzial, um in dieser Saison um den Titel mitzuspielen.

FC Wallbach die große Enttäuschung

Zu den positiven Erscheinungen der Hinrunde zählt der aktuelle Siebte SV Jestetten. In den zurückliegenden Spielzeiten haben sich die Jestettener vorwiegend in der unteren Tabellenhälfte aufgehalten. Nun könnte es für den SVJ weiter nach oben gehen.

Der SV Buch kann mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Tabellenplatz acht und 23 Punkte stehen zu Buche. Der Abstand auf die Abstiegsplätze ist zurzeit größer als der Rückstand auf Platz eins.

Für einen Aufsteiger hat der VfR Bad Bellingen eine überragende Hinrunde gespielt. Der Abstand auf einen Aufstiegsplatz beträgt im Moment gerade einmal vier Zähler. Doch übermütig wird Trainer Werner Gottschling nicht. Er kann die schöne Momentaufnahme durchaus einordnen. Für ihn bleibt der Ligaverbleib weiterhin das Maß aller Dinge.

Schwer getan hat sich der Neuling Spvgg. Brennet-Öflingen in den ersten Saisonspielen. Doch nach dem sicherlich schmerzhaften Eingewöhnungsprozess wusste die Spielvereinigung durchaus zu überzeugen, belegt aktuell einen Mittelfeldplatz und hat neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Michael Schenker, Trainer des FC Wehr und seine Jungs starteten fulminant in die Saison, spielten ganz oben mit. Doch dann der Einbruch. Nach einer langen Niederlagenserie rutschten der FCW in die zweite Tabellenhälfte ab. So wird es vermutlich für die Wehrer im weiteren Saisonverlauf nicht mehr für einen Platz im oberen Tabellendrittel reichen.

Die Spvgg. Wutöschingen ist aktuell der schwächste Aufsteiger. Für den Klub aus dem östlichsten Zipfel des Bezirks wird es alles andere als einfach, den Ligaverbleib zu schaffen. Auf dem ersten Abstiegsplatz steht aktuell der FC Weilheim. Die junge Truppe hat ein Defensivproblem, kassierte in der Hinrunde 43 Gegentreffer. In der Winterpause gilt es nun vorrangig, das Defensivverhalten zu verbessern.

Noch Mitte der Vorrunde sah die sportliche Zukunft des SV Herten düster aus. Der Ligaverbleib schien für das Schlusslicht in weite Ferne gerückt. Coach Thorsten Szesniak, der für Thorsten Meier übernommen hatte, schaffte es aber, der Mannschaft wieder Leben einzuhauchen. Die letzten beiden Partien der Vorrunde wurden gewonnen. Die Hoffnung auf den Ligaverbleib hat wieder neue Nahrung bekommen.

Die große Enttäuschung der Vorrunde war der FC Wallbach, der als Vorletzter in den ersten Rückrunden-Spieltag geht. Eine nicht unerhebliche Verletzungswelle hat das Team völlig aus dem Tritt gebracht. Schlusslicht nach 15 Spieltagen ist der VfB Waldshut. Allerdings darf man den VfB nicht abschreiben. Der war nämlich auch in der Spielzeit 15/16 nach der Vorrunde Letzter, hat aber dann doch noch den Ligaverbleib geschafft.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading