Von Uli Nodler Weil am Rhein: Die gute Nachricht zuerst: Der SV Weil ist noch nicht abgestiegen. Die schlechte Nachricht ist: Der SV Weil ist aber auch noch nicht gerettet. Denn: Nach dem letzten Spieltag stehen die Grenzstädter als Tabellendreizehnter auf dem fünftletzten Tabellenplatz und müssen nun dem SV Linx ganz fest die Daumen drücken. Der südbadische Verbandsliga-Vize bestreitet nämlich die Oberliga-Aufstiegsrunde. Setzt er sich dort durch, dann bleibt der SV Weil drin. Möglich macht diese Konstellation der Weiler 3:0-Heimsieg am Samstag. Im letzten Saisonspiel setzten sich deutlich verbesserte Gastgeber gegen den SV Waldkirch klar durch. Der aktuelle Pokalsieger Südbadens hatte eigentlich gegen eine vor allem in der ersten halbe Stunde stark aufspielende Heimelf zu keinem Zeitpunkt eine Siegchance. Das 32. und letzte Pflichtspiel in dieser so turbulenten Verbandsliga-Saison wollten sich 390 Zuschauer nicht entgehen lassen. So voll war die Tribüne Im Nonnenholz schon lange nicht mehr. Unten am Spielfeldrand saßen wie immer Perseus Knab, der Sportlliche Leiter des SVW, und der stellvertretende Vorsitzende Bernd Vogtsberger auf ihren Plastikstühlen. Beide hatten ihre Handys in der Hand, wussten stets, wie es in den anderen drei Abstiegsduellen (SC Wyhl - FC Hausen, FC Denzlingen - SV Stadelhofen, FC Radolfzell - FV Schutterwald) stand. Vor ihnen tigerte, auch wie immer, der Vorsitzende Gerhard Schmidt auf der Kunststoffbahn hin und her. Sogar Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Bundestagsabgeordneter Armin Schuster ließen ihre Blau-Weißen in diesen schweren Stunden nicht in Stich. Der SV Weil begann bärenstark, führte nach 17 Minuten bereits 2:0. Die Zuversicht wuchs. Nach einem Eckball von Ridje Sprich wuchtete Fabian Schmidt, der vor der Partie verabschiedet wurde, die Kugel mit Schmackes in die Maschen. das war in der 8. Minute. Drei Minuten später hatte Fayira Keita bereits Waldkirchs Keeper Lukas Lindl ausgetrickst, doch der aus spitzem Winkel geschossene Ball verhungerte auf dem Weg ins Tor, wurde noch rechtzeitig vom Gästeverteidiger Raphael Klein weggeschlagen. Wieder drei Minuten später hämmerte der für Imad Kassem-Saad in die Anfangsformation gerutschte Almin Mislimovic die Kugel an den Pfosten. Doch nach weiteren 180 Sekunden klingelte es zum zweiten Mal im Waldkircher Kasten. Fabian Kluge spielte steil auf Sprich, der eiskalt zum 2:0 vollendete. Sechs Minuten nach dem Weiler 2:0 gab’s dann kleine Freudenschreie auf den beiden Plastickstühlen. Knab signalisierte, dass der SC Wyhl, der bereits als Absteiger feststand, gegen den VfR Hausen mit 1:0 in Führung gegangen war. das bedeutete in diesem Auegnblick, dass der SV Weil den direkten viertletzten Abstiegsplatz verlassen hat und im Moment Fünfletzter war. Unbeeindruckt vom Geschehen vor der Tribüne gaben die Weiler Jungs auf dem Platz weiter Gas. Keita hatte zweimal das 3:0 auf dem Fuß. Und dann gab’s aber auch vor dem Weiler Tor einen Doppel-Aufreger. Zunächst scheiterte Gildas Asongwe (26.) am glänzend reagierenden Sven Rodehau im Weiler Tor. 30 Sekunden später war Rodehau nach einem Eckball erneut auf dem Posten. Angesichts der Spielstände auf den anderen Plätzen war die Rettung immer noch möglich. Wyhl führte weiter gegen hausen 1:0, Denzlingen führte lediglich 2:1 gegen Stadelhofen, und der FC Radolfzell musste zur Pause beim 0:0 gegen Schlusslicht Schutterwald auch noch zittern. Doch im zweiten Abschnitt blieb das Wunder vom Nonnenholz aus. Denzlingen traf nun nach Belieben, und auch der FC Radolfzell stellte mit einem Doppelpack die Weichen auf Klassenerhalt. In Wyhl blieb’s beim 1:0. So war Hausen abgestiegen. Weil muss nun auf Linx hoffen. Daran änderte auch Ridje Sprichs 3:0 in der 78. Minute nichts mehr