Grenzach-Wyhlen Alt und Neu einfach kombinieren

Die Oberbadische
Die Varianten zur Lösung der Rathausfrage stießen auf reges Interesse. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Rathausfrage: Beim Infoabend kristallisiert sich eine zentrale Lösung in Wyhlen als klarer Favorit heraus

Etwa 40 Menschen waren am Mittwoch der Einladung zu einem Informationsabend über die Varianten für einen Rathausbau ins Haus der Begegnung gefolgt.

Grenzach-Wyhlen (rr). Bereits vor Beginn des eigentlichen Vortrags sahen sie sich die ausgehängten Entwürfe an und diskutierten vor den Zeichnungen.

Bürgermeister Tobias Benz begründete noch einmal die Notwendigkeit für einen Rathausneubau. Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Überwindung der Nachteile der gegenwärtigen Aufteilung auf vier Standorte der Verwaltung und damit auch eine erhebliche Kostenreduzierung ließen einen Neubau notwendig werden (wir berichteten ausführlich). „Allerdings geht es jetzt ausschließlich darum, den Platz dafür frei zu halten und andere Plätze nicht zu blockieren,“ sagte Benz. „Erst haben wir noch andere Aufgaben zu erledigen, so dass frühestens 2021 mit dem Rathausbau begonnen werden kann.“

Helmut Hagmüller vom Architekturbüro Schaudt aus Konstanz stellte die Varianten vor. Das Büro entwirft seit vielen Jahren Gebäude für öffentliche Nutzungen, das Rathaus Rheinfelden ist sicherlich der bekannteste Schaudt-Bau hier in der Regio. Ebenso schuf das Büro Lösungen für die Erweiterung samt Umbau historischer Rathäuser, etwa in Haslach und Todtnau.

Hagmüller zeigte sich zunächst begeistert davon, wie nahe die derzeitigen Rathäuser in Wyhlen an der Hauptachse liegen. „Nutzen Sie diese historischen Häuser beim Ausbau der Ortsmitte,“ riet er. Die möglichen Neubauten in Grenzach neben dem Haus der Begegnung und an der Gartenstraße in Wyhlen bewertete der Architekt als machbar und sicherlich mit vielen Vorzügen, dennoch hob er die Vorteile einer Erweiterung der bestehenden Lösung zu einem neuen Rathauskomplex in Wyhlen hervor.

Damit hatte er offenkundig die Meinung der meisten anwesenden Einwohner getroffen. Klar sprachen sich sehr viele dafür aus, die bestehenden Rathäuser in Wyhlen durch einen modernen und funktionalen Anbau zu ergänzen. „Mit einem solchen Funktionsgebäude können die Nachteile der beiden Rathäuser ausgeglichen werden“, ergänzte Hagmüller. „So lässt sich Barrierefreiheit herstellen, außerdem entstehen durch neue Anordnung die notwendigen Sozialräume.“

Als weiteren Vorteil stellte Hagmüller heraus, dass damit die beiden historischen Gebäude ohne weitere Probleme in Nutzung der Gemeinde und somit auch erhalten bleiben.

Etliche Bürger meinten, dass doch bereits jetzt alle Einwohner daran gewöhnt seien, für die Erledigung von Formalitäten nach Wyhlen zu gehen. Mehrere Gesprächsteilnehmer hoben zudem die direkte Lage an der Linie 38 hervor. Da die Radhausbesucher aus allen Ortsteilen kommen, sei die Nähe zum Bus wichtiger als die zur Bahn. Deshalb wäre ein Neubau neben dem Haus der Begegnung zu weit von der Hauptverkehrsachse entfernt. Derzeit besuchen etwa 50 Bürger pro Tag das Rathaus, gelegentlich sind es auch mal 90.

Recht schnell wurde in der Diskussion auch deutlich, dass die belebende Wirkung des Rathauses für das Zentrum zeitlich begrenzt ist, denn nach den Öffnungszeiten herrscht dort Ruhe. Insofern, das unterstützte zum Beispiel Helmut Bauckner, sei der Effekt für ein Ortszentrum nicht überzubewerten. Rolf Rode, selbst Architekt, verwies auf Maulburg. Dort sei die alte Schule in der Ortsmitte umfunktioniert worden zum Rathaus, eine gelungene Synthese von Alt und Neu.

Als die Einwohner dann ihre Vorschläge an die Pinnwände hefteten, war eine klare Tendenz zu erkennen: Pro Erweiterungsbau für die zwei Rathäuser in Wyhlen.

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