Grenzach-Wyhlen Bis zu 60 Prozent weniger Verkehr

Die Oberbadische
Laut Berechnungen soll sich der Durchgangsverkehr in der Ortsdurchfahrt Wyhlen bereits nach Freigabe des Teilabschnitts Wyhlen der „B 34 neu“ um mehr als die Hälfte reduzieren. Archivfoto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Ortsumfahrung: Gemeinderat diskutiert Entlastungspotenzial und die Leistungsfähigkeit der Anschlüsse

Von Tim Nagengast

Wolfgang Wahl vom Büro Rapp Trans hat im Gemeinderat am Dienstagabend konkrete Berechnungen über die zu erwartende Entwicklung der Verkehrsströme im Zuge des Baus der Umfahrungsstraße „B 34 neu“ vorgestellt.

Grenzach-Wyhlen. Rapps Fazit lautete: Während die alte B 34 – also die heutige Ortsdurchfahrt – massiv entlastet wird, ist auf anderen Straßen im Ortsgebiet teils mit einer Verkehrszunahme zu rechnen. Für seine Berechnungen zog Wahl zwölf „Vergleichsquerschnitte“ heran.

Drei Varianten als Berechnungsgrundlage

Für diese hatte Wahl drei „Planfälle“ entwickelt: die Entwicklung der Verkehrsströme im Falle des Baus des Teilabschnitts Wyhlen (Planfall 1), der gesamten Ortsumfahrung (Planfall 2) sowie eine Fertigstellung derselben inklusive „flankierender Maßnahmen“ (Planfall 3).

Neue Mitte Wyhlen

Für die Neue Mitte Wyhlen werden folgende „flankierende Maßnahmen“ vorgeschlagen: Einführung einer abknickenden Vorfahrt am Knoten Klosterstraße/B 34 alt. Wer vom Rührberg kommt, soll Richtung Grenzach Vorfahrt haben. Angeregt wird ferner ein „Shared Space“ mit Tempo 20 auf der heutigen B 34 zwischen Rhein- und Eisenbahnstraße sowie dasselbe auf der Gartenstraße zwischen Kirchstraße und Ortsdurchfahrt. Zwischen Eisenbahnstraße und dem Kreisverkehr an der „Siedlung“ soll Tempo 30 gelten.

Neue Mitte Grenzach

Für den Bereich Neue Mitte Grenzach wird folgende „flankierende Maßnahme“ vorgeschlagen: Einführung eines „Shared Space“ mit Tempo 20 auf der alten B 34 zwischen dem Seidenweg und der Hauptstraße.

Rückstufung der heutigen B  34 erforderlich

Die genannten Maßnahmen sind allerdings erst umsetzbar, wenn die komplette Ortsumfahrung in Betrieb genommen wurde und der Bund die heutige B 34 zurückstuft. Vorher kann die Gemeinde selbst wenig ausrichten, da sie für Bundesstraßen nicht zuständig ist.

Verkehrslenkende Maßnahmen nötig

Wie Wolfgang Wahl ausgerechnet hat, wird bereits durch den Bau des Teilabschnitts Wyhlen der Ortsumfahrung in der Ortsdurchfahrt des Teilorts eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens von bis zu 58 Prozent erreicht. Ist der Abschnitt Grenzach fertig, sei dort im Ortskern eine Verminderung des Verkehrs von bis zu 60 Prozent im Vergleich zu heute realistisch, legte Wahl dem Gemeinderat dar.

Um auch den innerörtlichen Verkehr zwischen Grenzach und Wyhlen möglichst auf die Ortsumfahrungsstraße zu leiten, seien obengenannte „flankierende Maßnahmen“ erforderlich. Das heißt: Rückbau der heutigen Ortsdurchfahrten, attraktive Gestaltung für Langsamverkehr sowie eine gezielte Verkehrslenkung durch beispielsweise eine abknickende Vorfahrt an der Rührberg-Kreuzung.

Belastungsentwicklung an zwölf „Vergleichsquerschnitten“

Wolfgang Wahl präsentierte den Ratsmitgliedern, wie sich das durchschnittliche Verkehrsaufkommen durch die sukzessive Freigabe der Teilabschnitte der geplanten Ortsumfahrung in Wyhlen und Grenzach verändern dürfte. Die erstgenannten Datengrundlagen stammen aus Erhebungen und Zählungen im Jahre 2015.

n B 34, Bereich Hörnle: Dort dürfte sich verkehrstechnisch wenig verändern, da die neue B 34 ja erst in Höhe des heutigen Bahnübergangs am Hörnle nach unten Richtung Rheinufer „wegknickt“. Von gegenwärtig 10 050 Fahrzeugen am Tag erwartet Wahl eine Steigerung auf etwa 11 000.

n B 34 neu, Köchlinstraße: Die Zahl der Fahrten dürfte von aktuell 2750 auf mehr als 9500 pro Tag steigen.

n B 34 alt, Basler Straße: Prognostiziert wird ein Rückgang von 8350 Fahrzeugen auf knapp unter 3000.

n Gmeiniweg: Auf diesem rollen täglich rund 3500 Fahrzeuge. Nach Inbetriebnahme der Ortsumfahrung sollen es rund 6500 sein. Was sich dramatisch anhört, ist halb so wild: Am Gmeiniweg stehen keine Wohnhäuser.

n B 34 alt zwischen Grenzach und Wyhlen: Die Zahl von heute 14 100 Fahrzeugen soll sich in etwa halbieren.

n K 6332 (Klosterstraße): Hier prognostiziert Wolfgang Wahl eine leichte Zunahme von heute 4250 auf etwa 4850 Fahrzeuge.

n B 34 alt, Rheinfelder Straße: Der Verkehr soll sich von heute 12 650 auf künftig nur noch 2400 Fahrten täglich massiv reduzieren.

n Eisenbahnstraße: Der Planer erwartet eine Verkehrsverminderung von heute 3550 auf 1750 Fahrzeuge pro Tag.

n Straße „Am Wasserkraftwerk“: Aktuell rollen hier täglich 2250 Fahrzeuge. Wahl rechnet mit einer Steigerung auf 3350.

n B 34 neu, Ortseingang Ost: Eine Zunahme von 9600 auf 11 400 Fahrzeuge täglich wird erwartet.

n Je nach Fortschritt desBaus der beiden Abschnitte der Ortsumfahrung beziehungsweise „flankierender Maßnahmen“ sollen die geplanten Abschnitte der B 34 neu Belastungen von etwas mehr als 9000 bis zu 11 500 Fahrten pro Tag aufweisen. Diese Zahlen hat Wolfgang Wahl für die Abschnitte zwischen den Anschlussstellen Wyhlen-Ost bis Wyhlen-Mitte sowie zwischen Wyhlen-Mitte und Grenzach-Ost errechnet.

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