„Daddelkisten“ werfen richtig was ab

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Die im Juni in Kraft getretene Umstellung der Vergnügungssteuer von Pauschal- auf Bruttokassen-Besteuerung zahlt sich aus. Der entsprechende Monatswert hat sich versiebenfacht.

Wer einen Geldspielautomaten in seiner Gaststätte oder Spielothek betreibt, hatte es in Grenzach-Wyhlen bis Ende Mai einfach. Bis dato galt nämlich eine Pauschalbesteuerung in Höhe von monatlich 100 Euro je Gerät in Spielotheken respektive 80 Euro an übrigen Orten, also etwa in Gaststätten.

Seit Juni allerdings sind 20 Prozent der Bruttokasse jeder einzelnen der in der Doppelgemeinde betriebenen 76 „Daddelkisten“ mit Gewinnmöglichkeit an die Kommune abzuführen. „Im Juni haben sich dadurch die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer versiebenfacht“, freute sich Rechnungsamtsleiterin Anne Mack im Gemeinderat. So ist der monatliche Wert von zuletzt knapp über 5000 auf über 35 000 Euro angestiegen. Zwei von aktuell neun Geräteaufstellern in Grenzach-Wyhlen haben laut Mack allerdings die Werte ihrer Bruttokassen noch nicht gemeldet.

Dass die Gemeinde Grenzach-Wyhlen auf Bruttokassen-Besteuerung umgestellt hat, kam vergleichsweise spät. Etliche Kommunen im Umland verfahren bereits seit Jahren nach diesem System. Auch ist der neue Vergnügungssteuersatz von 20 Prozent keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern bewegt sich auf vergleichbarem Niveau mit anderen Städten und Gemeinden. Zudem ist die massiv gestiegene Besteuerung politisch gewollt, um eine gewisse Lenkungswirkung zu erzielen, wie von Verwaltungsseite im Vorfeld der Einführung betont worden war.