Grenzach-Wyhlen Der Dängeligeist ist aufgewacht

Die Oberbadische
Oberzunftmeister Stefan Koppetsch (rechts) beglückwünschte die Geehrten NZG-Mitglieder. Für 50 Jahre erhielten Heinz Leppert (vorne links) und Erhard Richter stehenden Applaus. es fehlt Hans Kaltenbach. Foto: Albert Greiner Foto: Die Oberbadische

Fasnacht: Bunter Familienabend der Narrenzunft Grenzach / Verdiente Mitglieder geehrt

Der „ölfde Ölfde“ ist für die Grenzacher Narren ein Weckruf. Da beginnt mit dem Familienabend für sie die närrische Saison. Da ist dabei, wer ein rechter Grenzacher Narr sein will. Vor allem dann, wenn er einer der neun Cliquen der Zunft angehört.

Grenzach-Wyhlen. Cliquenmitglieder in ihrem Ausgehkostüm, Zunftmitglieder und deren Angehörige trafen sich im Festsaal des Hauses der Begegnung in froher Runde. Neben einem von den Cliquen gestalteten Programm und Ehrungen langjähriger Mitglieder stand das Motto der kommenden närrischen Kampagne im Blickpunkt. Doch bis der Zunftabendregisseur das gut gehütete Geheimnis lüftete, bedurfte es noch einer gewissen Zeit.

Lautstark setzten die Guggemusiker der Node-Chaode das erste närrische Zeichen, und Narrenboss Stefan Koppetsch begrüßte die Gäste.

Es ist bekannt, das die Grenzacher Narren immer „aktuell“ sind. So war die USA-Wahl von Trump „Trumpf“ in vielen der närrischen Beiträge. „Fätze“ Heinz Weiss, der traditionsgemäß mit „Dängeligeist, stand uff!“ den Waldgeist, Symbol der Grenzacher Fasnacht, hinter dem Dängeligeistbrunnen hervorholte, ging mit närrischen Glossen auf die hohe wie die örtliche Politik ein.

Die Verkehrsbeschilderung mit verschiedenen, auch in unserer Zeitung veröffentlichten Kuriositäten, waren dabei für das Richtige, um zu stänkern. Beispiel: „Wenn Wyhlen schon nicht richtig geschrieben werden kann, dann lässt man es einfach weg.“

Spannend machte es Regisseur Pius Jehle, der sich zu allerhand Themen seine Gedanken gemacht hatte und für etliche Lacher sorgte. Und dann stand – endlich! – das Motto auf der Leinwand: „E Bizzele isch nit nüt“ (wir berichteten).

Etwas hatten Pius Jehle und Thomas Schwab noch dabei. In Erinnerung an die langen Sitzungen des Gemeinderates überreichten sie an Bürgermeisterstellvertreterin Ulrike Ebi-Kuhn eine „Eieruhr“ – mit der Bitte zur Weitergabe an das Gemeindeoberhaupt, das an diesem Abend verhindert war.

Danach war die Bühne frei für die Cliquen. Waggis Manfred Wagner und Hun-Khang Lam begrüßten die Gäste – der erste in urigem Alemannisch, Letzterer auf Hochdeutsch. Ein Augenschmaus waren überdies die hübschen „Rötelstein-Füchs“. Als Büttenredner der Extraklasse erwiesen sich zwei Mitglieder der Hirschböög. Der eine vertrat die Kölner, der andere die Grenzacher Fasnacht. Sie glossierten sehr unterhaltsam und mit viel Witz örtliche Begebenheiten, wie die Radwegstreifen, den Einsatz der Feuerwehr mit der neuen Ölsperre am Ruschbach zur Sicherheit der Wyhlener. Sie ließen dabei auch ihre eigene Clique nicht aus, die bei der erstmaligen Teilnahme am Drachenbootrennen baden gegangen war.

Großen Beifall fand der erneut von Ozume Stefan Koppetsch zusammengestellte Bildbeitrag über die zurückliegenden närrischen Begebenheiten und deren Akteure. Eingebettet in die „Narretei“ waren auch die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der Narrenzunft. Mit stehenden Ovationen wurde die 50-jährige Zugehörigkeit von Ehrenpräsident Heinz Leppert sowie von Dr. Erhard Richter gewürdigt, während diese die entsprechende Ehrenurkunde entgegennehmen durften. Hans Kaltenbach war verhindert und wird noch geehrt.

Zunftorden für besondere Verdienste: Patrizia Enders-Stahl

15 Jahre Mitgliedschaft:

Sophie Benecke, Jasmin Threde, Nadine Benecke-Westphal, Thomas Zimmermann, Brandolf Richter, Jan Westphal und Kevin Ziegler

25 Jahre Mitgliedschaft:

Franz Stöger, Hans Jakupovic, Martin Reiser, Marion Grimm, Rosemarie Blubacher, Ernst Niepmann und Uwe Ziefle

40 Jahre Mitgliedschaft:

Melanie Beck, Günther Neuschütz, Madlee Rasenberger und Michaela Reisner

50 Jahre Mitgliedschaft:

Hans Kaltenbach, Dr. Erhard Richter und Heinz Leppert.

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