Grenzach-Wyhlen Der Verantwortung gerecht werden

Die Oberbadische
Spatenstich in der Kesslergrube: (v.l.) Bürgermeister Dr. Tobias Benz, Dr. Hagen Pfundner, Vorstand Roche Pharma und Prof. Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Symbolischer Spatenstich für die Sanierung der Kesslergrube / BASF soll nachziehen

Von Michael Werndorff

Grenzach-Wyhlen. Wir stehen zu unserer Vergangenheit, und dort, wo es notwendig ist, räumen wir mit dieser auf. Das hat gestern Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG, im Rahmen des symbolischen Spatenstichs auf dem Areal der Kesslergrube gesagt. Bürgermeister Dr. Tobias Benz betonte, dass es ein guter Tag für die Gemeinde sei.

In den vergangenen zwei Jahre habe Pfundner miterlebt, wie wichtig die Sanierung für die Bürger ist. „In aller Deutlichkeit kann man sagen, dass wir nicht besonders stolz sind auf unsere Geschichte in diesem Zusammenhang. Was hier im Grund und Boden ist, belastet nicht nur die Gegenwart sondern auch die Zukunft“, sagte Pfundner. Bei der Sanierung handele es sich um ein Großprojekt für eine bessere Zukunft dieser Gemeinde. Altlastensanierung gehöre zwar nicht zum Kerngeschäft, aber das Vorhaben passe zu Roche, erklärte der Vorstand, denn man stehe zur Vergangenheit. „Dort, wo es notwendig ist, räumen wir mit dieser auf.“

Man wolle nachhaltig handeln, um Zukunft für die Bürger Grenzach-Wyhlens zu gestalten, die einen Anspruch darauf hätten, erläuterte Pfundner den Nachhaltigkeitsbegriff von Roche Pharma, und sagte: „Wir wollen der Verantwortung gerecht werden.“ Mit Staunen habe der Roche-Chef zur Kenntnis genommen, dass das Sanierungsprojekt auch nationale Aufmerksamkeit erregt, blickte er auf die Berichterstattung in den Medien.

Dass man in einen Bürgerdialog treten konnte, freute ihn besonders. „Wenn das Vorhaben abgeschlossen ist, wird es nämlich ein Gewinn sein für die Allgemeinheit.“ Ein Seitenhieb galt der Politik. „Wenn die Lokalpolitik ohne Kenntnis aller Fakten versucht, über die Medien parteipolitisch ein Profil herauszuschlagen, ist das einem Bürgerdialog nicht zuträglich. Pfundner ermahnte die Lokalpolitiker, sich konstruktiv zu beteiligen.

Bürgermeister Benz bedankte sich im Namen der Bürgerschaft und des Gemeinderats bei Roche Pharma für die Entscheidung zur nachhaltigen Sanierung von Perimeter 1 und 3. „Wir sprechen hier von einer zentral gelegenen Fläche, die durch die Sanierung wieder einer zukunftsfähigen und wertschöpfenden Nutzung zugeführt werden kann.“ In Grenzach-Wyhlen gebe es ein klares Bekenntnis zum Industriestandort, andererseits spiele die Lebensqualität der Bürger eine immer größere Rolle. „Mit der Sanierung leistet Roche Pharma einen wichtigen Beitrag.“ Die Bereitschaft, erhebliche finanzielle Mittel zu investieren, zeuge von gelebtem Verantwortungsbewusstsein, betonte Benz und appellierte an die BASF, den Perimeter 2 ebenfalls nachhaltig zu sanieren und die chemische Altlast nicht nur einzukapseln.

Für die durchführende Firma ist es das bisher größte Projekt, erläuterte Prof. Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG. Nun gehe es endlich los, zeigte er sich optimistisch. „Wir werden Gewaltiges leisten müssen, und das unter komplizierten sicherheitstechnischen Bedingungen.“ Es reiche nicht zu wissen, wie man es macht, sondern was alles dazu gehöre, konkretisierte er die Anforderungen zur Vermeidung von Emissionen.

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