Grenzach-Wyhlen Die Narren holen noch einmal aus

Die Oberbadische
Die Heringe wurden mit einigen närrischen Beigaben in Form von Schnitzelbängg und Büttenreden verfeinert. Das Publikum ging begeistert mit. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Fasnacht: Lustiges Heringessen gestern Mittag im katholischen Gemeindehaus Wyhlen

Langsam geht eine anstrengende, aber schöne Fasnachtskampagne zu Ende. Was ist da besser, als einen sauren Hering zu verzehren? Der bringt die Lebensgeister noch mal auf Trab, damit man als Narr, bevor man sich ins Trauergewand zwängt, den Endspurt der Fasnacht noch munter übersteht.

Grenzach-Wyhlen (mh). So platzte gestern Mittag das katholische Gemeindehaus in Wyhlen fast aus den Nähten, in das die Narrenzunft Rolli Dudel zum Heringessen eingeladen hatten.

Und damit die Heringe nicht so einfach „trocken“ hinuntergeschlungen werden mussten, gab es gewürzte Zutaten in gereimter Form. Die Wyhlemer Freibänkler und Schnitzelbänkler gaben – wie tags zuvor beim „Mählsuppe-Löffle“ – Kostproben ihres Könnens. Und auch einige mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten eroberten die Bühne und sorgten mit ihren Beiträgen für Lachanfälle.

Die Schnitzelbänkler trugen einige Bängg vor, darunter auch die Moritat vom hässlichsten Weihnachtsbaum Grenzachs, der trotzdem gestohlen wurde. Immerhin brachte Kurt Lindau dazu die Frage: „Was ist eigentlich in Grenzach überhaupt noch schön?“ großen Beifall ein. Und dass der Künstlerdampfer „Lorin“ nun an Grenzachs Rheingestaden gestrandet ist, sei toll, denn die Mannen um Kurt Lindau reimten: „Mueß ankre jetz z’Grenzach dunte, saugueti Lösig hen mer gfunde.“

Die Freibänkler haben neue Einnahmenquellen für die Gemeinde entdeckt, falls die Chemie sich nicht mehr rentiert: „Mit Casinos chunnt Geld in d’Kasse dri, mr het so e neu’s Las Vegas do am Rhy!“

Auch Annette Grether ließ es sich nicht nehmen, einige Gedanken in Versform über Wyhlen loszuwerden. Sie nahm den alltäglichen Stau im Ortskern aufs Korn, selbst auf Schleichwegen geht’s nimmer vorwärts, so meint sie aber: „Mit dem Velo isch einem de Stau und Tempo Drissig egal.“ Man radelt einfach daran vorbei.

Auch die Fastnachtsurgesteine Rolf Schaller und Siegfried „Sieger“ Grether stiegen in die Bütt. Schaller fand es echt mies, dass ein Rockmusiker seinen Nobelpreis nicht abholt, und Hillary Clinton bedauerte er um ihre verlorene Wahl ums Präsidentenamt: „Jetzt hesch nur de Billy an de Hand und keine Chance auf e Praktikant.“

„Sieger“ Grether nahm „Häuptling Benz“ ins Visier. Der wohne ja nicht nur z‘ Wyhle, sondern sei auch sonst irgendwie Wyhlen-lastig, beklagte sich der Ur-Grenzacher Fasnächtler.

Für alle Akteure gab‘s den prächtigen Orden der Rolli Dudel aus den Händen von Narrenmeister Ralf Gentner. Dieser zog eine sehr positive Bilanz der Wyhlemer Fasnacht: „Es ist alles super gelaufen, auch der Ball am Samstag unter dem Motto „Voll bunt“ war der Knaller, wir hatten volles Haus und es ist alles friedlich abgelaufen.“ Erfreulich sei gewesen, dass auch viele Gäste in tollen Kostümen gekommen waren. Auch die Straßenfasnacht sei harmonisch und gut vonstatten gegangen, schloss der Narrenmeister.

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