Grenzach-Wyhlen Doppelgemeinde betritt Neuland

Die Oberbadische
Grenzach-Wyhlens Bürgermeister Tobias Benz (Mitte) informierte den wohnungsbaupolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Daniel Born (links) und Rainer Stickelberger über das „Bündnis für Wohnungen“ der Doppelgemeinde. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Politikerbesuch: Bürgermeister Benz informiert SPD-Landtagsabgeordnete über „Bündnis für Wohnungen“

Mit welchen Maßnahmen reagiert Grenzach-Wyhlen auf einen Wohnraummangel, wie ihn sonst nur Großstädte kennen? Bürgermeister Tobias Benz informierte den wohnungsbaupolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Daniel Born und seine Kollegen Rainer Stickelberger über kommunale Lösungsbeiträge.

Grenzach-Wyhlen. Mit dem „Motor Basel“ (Benz) um die Ecke, mehr als 3000 Pendlern in die Schweiz und über 2000 eigenen Industriearbeitsplätzen und ist Grenzach-Wyhlen ein attraktiver Wohnstandort, sogar für Schweizer. Deren Anteil an den Wohneigentumskäufern ist mit fünf bis sechs Prozent zwar niedrig, aber steigend, zumal für sie nicht nur Immobilien, sondern auch die Kinderbetreuung deutlich kostengünstiger ist. Durch den anhaltenden Zuzug hat die Gemeinde schon jetzt mehr Einwohner wie ihr für 2020 prognostiziert wurden. Mit der Attraktivität steigen die Preise. „Kaltmieten von bis zu 13 Euro pro Quadratmeter sind keine Seltenheit; für Immobilien ist fast jeder Preis möglich“, hielt Benz fest.

„Wir brauchen daher Wohnraum für kleine Geldbeutel, für einheimische Familien und auch für Führungskräfte – alle sind für uns wichtig“, machte Benz deutlich. Die Gemeinde hat daher mit den Baugenossenschaften und der gemeindeeigenen Wohnbau ein „Bündnis für Wohnungen“ geschlossen und an allen Stellschrauben gedreht, die rechtlich möglich sind.

So wurden gemeindeeigene Grundstücke mit konkreten Auflagen für die Hälfte des Preises abgegeben und Stellplatzanforderungen bei Sozialwohnungen gesenkt. In der „Neuen Mitte“ werden nach dem Hamburger Modell einzelne Baufelder nicht meistbietend verkauft, sondern an den mit dem besten Konzept und einer Mietpreisbindung. „Konzept statt Kasse“, lobte Born. Verdichtung mit städtebaulicher Qualität bei der Innenentwicklung sowie die Nutzung staatlicher Förderprogramme und Kreditmodelle sind weitere von der Gemeinde ergriffene Maßnahmen.

Dennoch: „Als einzelne Gemeinde kann man das Problem nicht lösen“, betonte der Bürgermeister und sprach sich für eine Verteilung auf die Region aus. Stickelberger fordert erneut eine „Nachjustierung bei den Wohnbauflächen“, um mehr Neubaugebiete ausweisen zu können.

Born, der die Wohnraumproblematik auch aus anderen Pendlergemeinden in Metropolregionen kennt, zeigte sich beeindruckt von den Erfolgen der Gemeinde: „Sie betreten mit Ihrem ,Bündnis für Wohnungen‘ Neuland für beide Seiten – Kommune und Baugenossenschaften“, gratulierte er.

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