Grenzach-Wyhlen Ein Grenzstein feiert Geburtstag

Die Oberbadische

Lokalgeschichte: 151 Markierungen zeichnen den Grenzverlauf auf Grenzach-Wyhlener Gemarkung nach

Wenn man durch den Wald von Grenzach-Wyhlen, Bettingen oder Riehen wandert, so könnte man schnell eine Erklärung für den Ortsnamen Grenzach haben: Grenzsteine überall. Aber wie man weiß, hat der Ortsname Grenzach seine Wurzeln in dem römischen Namen Carantius.

Grenzach-Wyhlen. Der älteste Grenzstein auf der Gemarkung von Grenzach-Wyhlen kann in diesem Jahr seinen 450. Geburtstag feiern, wie die eingravierte Jahreszahl verrät. Er ist einer von den 151 Steinen, die die rechtsrheinische Grenze der Schweiz markieren und trägt die Nummer 118.

Jeder, der auf den Höhenweg vom Neufeld zur Chrischona wandert, kommt an ihm vorbei und kann auf dem Bänkchen daneben nicht nur die Beine baumeln lassen und die herrliche Aussicht genießen, sondern sich auch in die Geschichte dieser Grenze vertiefen, die seit 1513 die Trennungslinie zwischen Basel und dem badischen Grenzach markiert und damit seit Jahrhunderten Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist. 1513 nämlich kaufte Basel das Dörflein Bettingen von den Truchsessen von Wolhusen, deren Wappen, ein Kelch, noch heute das Bettinger Gemeindewappen ziert.

Bis dahin war Bettingen, vor allem kirchlich, nach Grenzach hin orientiert, was sich darin dokumentiert, dass die Chrischonakirche einstmals Grenzacher Filialkirche war und somit das Grenzacher Gotteshaus für die Bettinger die Funktion einer Pfarrkirche hatte. Das war ganz sicher vorbei, als sich 1529 Bettingen mit Basel der Reformation anschloss, Grenzach jedoch vorerst noch katholisch blieb, bis sich die Markgrafschaft 1556 ebenfalls der Reformation zuwandte. Ansprüche auf verschiedene Abgaben aus Bettingen hatte der Grenzacher Pfarrer sogar noch bis ins 19. Jahrhundert, wie die Quellen belegen.

Eines wird einem auf dem Bänkchen beim Grenzstein 118 bewusst: Man muss dankbar sein, dass man an einer Grenze wohnt, die seit 450 Jahren ohne Konflikt unverrückbaren Bestand hat und überdies ihre trennende Bedeutung Gott sei Dank verloren hat.

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