Grenzach-Wyhlen (mv). Der Grenzacher Hornfelsenwein Jahrgang 2016 wird trotz der widrigen Wetterverhältnisse in diesem Jahr allem Anschein nach dennoch ein guter Tropfen, auf den sich die Freunde des Grenzacher Traditionsweins freuen dürfen. Winzer Hansjörg Lang aus Wintersweiler verweist auf ein insgesamt „interessantes Jahr“. Gerade die massiven Niederschläge in den zurückliegenden Monaten hätten dazu geführt, dass die Laubwände an den Rebstöcken nie richtig abtrocknen konnten. Dies sei aber eine der Voraussetzungen, um wirkungsvoll spritzen zu können. Besonders wichtig sei dies gerade in Bezug auf den „falschen Mehltau“ (Peronospora), eine Pflanzenkrankheit bei Weinreben, die vom Eipilz Plasmopara viticola verursacht wird. „Außerdem sind die Wetterkapriolen eine sehr große Herausforderung gewesen“, erklärt der Winzer, der seit 15 Jahren den 1,9 Hektar umfassenden Rebberg unterhalb des Grenzacher Hornfelsens gemeinsam mit seinem Sohn Michael bewirtschaftet. Sehr optimistisch zeigte sich Lang indes am Samstag als er den Grenzacher Rebhang inspizierte und dabei auch auf den Befall mit Kirschessigfliegen achtete. Dabei stellte er fest, dass die Laubwände der Rebstöcke sehr gut dastehen. Daher sei ein durchschnittlicher Ertrag zu erwarten, was zirka 8000 bis 10 000 Flaschen Grenzacher Hornfelsenwein ergeben werde. Im Blick bleibt aber die Kirschessigfliege, die es zu bekämpfen gilt. Land: „Ein ständiges Monitoring ist notwendig, um rechtzeitig mit Spritzmitteln gegen den Schädling vorgehen zu können.“ Die Winzer würden die Spritzmittel jedoch nur dann einsetzen, wenn dies unabdingbar notwendig erscheint. Lang und sein Sohn Michael erwarten nun weitere kühle Nächte und trockene und warme Tage, um eine gute Weinqualität zu erzielen. Dennoch wird mit einem eher späten Herbst gerechnet, der Anfang Oktober die Sorte Cabernet Carol betrifft, die 25 Prozent der Anbaufläche betrifft. Die übrigen 75 Prozent der Fläche betreffen die Spätburgunder-Rotwein-Trauben. Sie dürften erst in der zweiten Oktoberhälfte gelesen werden. In den Verkauf gelangt der Hornfelsenwein jedoch erst in zwei Jahren. Solange wird der Wein in der Bezirkskellerei Markgräflerland in Efringen-Kirchen als Cuvée ausgebaut, um danach im Barrique, einem Eichenfass, heranzureifen.