Grenzach-Wyhlen Essen aus einer Hand

Die Oberbadische
Die neue Mensa an der Bärenfelsschule befindet sich derzeit noch im Bau. Im September soll sie eröffnet werden. Fotos: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Kindergarten- und Schulspeisung: Gemeinde Grenzach-Wyhlen gründet „Mensa GmbH“

Der Gemeinderat von Grenzach-Wyhlen hat die Gründung einer „Mensa GmbH“ beschlossen. Diese soll ab Jahresbeginn 2018 die Kindergarten- und Schulkinder mit Mittagessen versorgen. Bislang erbringt der Förderverein Kinder, Jugend und Kultur („Kijuku“) diese Leistung im Auftrag der Kommune, stößt damit aber an seine Grenzen.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Mit der Abkehr von der bisher dezentralen Lösung und der Gründung einer eigenen GmbH, deren einziger Gesellschafter die Gemeinde selbst wird, verfolgt Grenzach-Wyhlen zwei Ziele, die Bürgermeister Tobias Benz im Gemeinderat detailliert darlegte. So sollen einerseits durch die Bündelung von Aktivitäten wie den zentralen Einkauf, Abrechnung, Personal und Verwaltung Kosten eingespart werden. Andererseits genieße die Gemeinde durch die Unternehmensgründung steuerliche Vorteile. Stichwort: Vorsteuerabzug. Diese Steuer könne die Gemeinde, die zivilrechtliche Eigentümerin des im Bau befindlichen Mensagebäudes an der Bärenfelsschule bleiben wird, abziehen, da sie das Gebäude „gewerblich“, nämlich an die GmbH, verpachte, erläuterte Kämmerin Anne Mack. Sie wird als Geschäftsführerin der „Mensa GmbH“ ins Handelsregister eingetragen. Wichtig sei zudem, dass sich die Gesellschaft bis zum Start der Mensa selbst bereits in Gründung befinde, um die Baukosten bei der Vorsteuer geltend machen zu können.

In Grenzach-Wyhlen gibt es derzeit zwei Mensen: im Schulzentrum und im Kinderhaus Wyhlen. Die alte Mensa der Bärenfelsschule soll stillgelegt werden, sobald der Neubau in Betrieb geht. Geplant ist dies mit Beginn des neuen Schuljahres Mitte September.

Wie die Rechnungsamtsleiterin darlegte, wurden im vergangenen Jahr etwas mehr als 18 000 Essen ausgegeben. Mit dem Neubau soll sich diese Zahl auf rund 38 000 mehr als verdoppeln. Da die „Mensa GmbH“ aber noch weitere Kindergärten mit Essen versorgen soll, könnte die tatsächliche Zahl noch höher ausfallen.

Wie der Rathauschef ergänzte, hat der Förderverein „Kijuku“ selbst den Wunsch geäußert, die Mensen nicht länger betreiben zu müssen. Der Verein wolle sich wieder auf seine Kernkompetenz, die pädagogische Arbeit, konzentrieren.

Eltern bestellen künftig bei der Mensa GmbH

Formell muss die Gemeinde Grenzach-Wyhlen nun bis Jahresende einen Dienstleistungsvertrag mit dem Förderverein abschließen, da die GmbH erst ab dem 1. Januar den Mensabetrieb übernehmen soll. Die Abrechnung der Essen sowie die dazugehörigen vertraglichen Vereinbarungen wird die Mensa-Gesellschaft direkt mit den Eltern der Kindergarten- und Schulkinder vornehmen. Dazu wird ein neues System eingeführt – und auch die Essenspreise steigen (siehe gesonderten Bericht).

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