Grenzach-Wyhlen Etwas Gemeinsames soll entstehen

Die Oberbadische

Gespräch mit dem des gemeinsamen katholischen Gemeinderats von Grenzach-Wyhlen

Grenzach-Wyhlen. Nachdem in der katholischen Kirchengemeinde im März erstmals eine gemeinsame Pfarrgemeinderatswahl stattfand, ist Michael Oertlin in der konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden gewählt worden. Unsere Mitarbeiterin Martina Weber-Kroker sprach mit ihm über die zukünftige Arbeit des gemeinsamen Gremiums.

Herr Oertlin, was war Ihre Motivation, für den Vorsitz des gemeinsamen Pfarrgemeinderates zu kandidieren?

Michael Oertlin: Nach einer Pause von zehn Jahren sehe ich es als neue Herausforderung an, mit meinem Vorstandsteam den ersten gemeinsamen Pfarrgemeinderat in Grenzach-Wyhlen zu leiten und Strukturen und Methoden zu entwickeln, damit etwas Gemeinsames und Neues entstehen und wachsen kann. Die hohe Wahlbeteiligung von 20 Prozent zeigt mir, dass sich auch Personen, die sich nicht zum Kreis der engeren Kirchgänger zählen, für das kirchliche Leben interessieren. Das hat mich zusätzlich motiviert, für den Vorsitz zu kandidieren.

Wie sieht die zukünftige Arbeit des gemeinsamen Kirchengemeinderates aus?

In gewisser Weise springt der neue Pfarrgemeinderat ja auf einen fahrenden Zug auf. Zum Beispiel haben wir die Verpflichtungen mit unseren evangelischen Partnern, in der Kirchlichen Sozialstation und in der ökumenischen Jugendarbeit. Auch die Außenrenovation von St. Georg ist eine Aufgabe, welche der neue Pfarrgemeinderat von den beiden Vorgängergremien geerbt hat. Diese Arbeit muss weitergehen, auch wenn wir zuerst als Gremium zusammenfinden müssen. Die Herausforderungen, vor der wie als Vorstand und als neuer Pfarrgemeinderat stehen, sind, das Bestehende zu sehen, wahrzunehmen und am Laufen zu halten, aber im laufenden Geschäft auch Raum und Zeit zu finden, eigene Schwerpunkte zu entwickeln und gemeinsam anzugehen.

Es gibt die Möglichkeit, Gemeindeteams zu bilden, die sich um das kirchliche Leben in den Pfarreien der Kirchengemeinde kümmern. Gibt es dazu schon Überlegungen?

Wir haben beschlossen, keine Gemeindeteams zu bilden, sondern verstärkt auf die Arbeit in Ausschüssen zu setzen. Wo nötig und sinnvoll, wird es pfarreibezogene Ausschüsse geben. Fest- und Veranstaltungsausschüsse sowie Bauausschüsse bleiben vorerst getrennt. Wenn es aber um Aufgaben geht, die die Gesamtkirchengemeinde betreffen, wie Kommunion- und Firmvorbereitung, unseren Internetauftritt, die Sozialstation oder die Feier der Gottesdienste, dann gibt es gemeinsame Teams und Ausschüsse.

Wie werden Themen behandelt und entschieden, die nur eine der beiden Pfarreien betreffen?

Der neue Pfarrgemeinderat hat Verantwortung für die ganze Kirchengemeinde, das heißt, auch in Angelegenheiten, die nur eine Pfarrei betreffen, wird gemeinsam entschieden. Die Pfarrgemeinderatswahl mit dem hohen Anteil von Wählern, die von der Möglichkeit der unechten Teilortswahl Gebrauch gemacht haben, hat gezeigt, dass die Angehörigen unserer Kirchengemeinde auch gerade dies wünschen: Pfarrgemeinderäte, die für das Ganze Sorge tragen. Ich verstehe dies als Auftrag.

Was wird sich für die einzelnen Pfarreien ändern?

Ich persönlich glaube, dass sich für die einzelnen Pfarreimitglieder wenig ändert, da wir bereits in den vergangenen Jahren ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit erreicht haben. Neu ist, dass wir dies jetzt auch in der Leitungsstruktur nachvollzogen haben. Die größte Herausforderung ist wahrscheinlich für die alten, langjährigen Pfarrgemeinderäte aus den beiden Vorgängergremien, sich auf die neue gemeinsame Verantwortung einzustellen und sich für die Themen der jeweils anderen Pfarrei St. Georg oder St. Michael zu interessieren.

Werden Sie auch ihre anderen Tätigkeiten fortsetzen?

Das Engagement im ökumenischen Jugendausschuss geht in neue Hände über. Auch bei anderen ehrenamtlichen Aktivitäten muss ich etwas zurückschrauben, da ja auch ich nur über beschränkte Ressourcen verfüge. Ich setze sehr auf Arbeitsteilung und Delegation und bin davon überzeugt, dass Andere bereits Begonnenes gut weiterführen können und vielleicht auch einige neue und spannende Akzente setzen können.

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