Grenzach-Wyhlen Firma Zimmermann kommt nicht

Die Oberbadische
Zimmermann-Laster werden das BASF-Gelände in Grenzach-Wyhlen nicht verlassen. Die beiden Firmen haben den Ansiedlungsvertrag einvernehmlich aufgelöst. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

BASF-Areal: Ansiedlungsvertrag für Chemierecycling-Anlage wird einvernehmlich aufgelöst

BASF Grenzach und die Firma Zimmermann Sonderabfallentsorgung haben vereinbart, ihren Vertrag über eine Ansiedlung des Entsorgungsunternehmens im Grenzacher Werk einvernehmlich aufzulösen. Dies teilten die beiden Unternehmen gestern in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Grenzach-Wyhlen. Die Unternehmen hatten beabsichtigt, dass die Firma Zimmermann eine Chemierecycling-Anlage auf dem Werksgelände errichtet und betreibt. Aufgrund des neuen, für das Areal geltenden Bebauungsplans „Rheinvorland West“ hat sich die Ausgangslage für die Ansiedlung so massiv verändert, dass die Umsetzung des Projektes beider Unternehmen jetzt nicht mehr möglich ist, heißt es weiter.

Der Bebauungsplan „Rheinvorland West“ lässt auf dem Gelände nur einen sehr eingeschränkten industriellen Kern zu, der bereits heute weitgehend mit der bestehenden BASF-Produktion belegt ist. Die kleinteilige Gliederung des Areals in Industrie- und Gewerbeflächen begrenzt zudem mögliche Erweiterungen sowie Neuansiedlungen von Produktionsbetrieben. Damit verhindere der Bebauungsplan, dass die Anlage der Firma Zimmermann in dem hierfür vorgesehenen Bereich des Werks errichtet werden kann, heißt es weiter.

Auch an anderer Stelle des BASF-Areals kann der Bau der Anlage nach Ansicht Zimmermanns nicht umgesetzt werden. Denn hierfür müsste die BASF die nur noch sehr begrenzten freien Flächen im industriellen Kern des Werksgeländes aufgeben. Diese müssen jedoch für BASF-Zwecke reserviert bleiben.

„Wir hätten uns sehr gerne auf dem BASF-Areal in Grenzach angesiedelt“, so Gerhard Zimmermann, Geschäftsführer der Zimmermann-Gruppe. „Das Werksgelände bietet ideale Bedingungen für Industrieunternehmen und hätte uns erlaubt, näher an unsere Kunden in Süddeutschland heranzurücken und damit die Entsorgungsinfrastruktur zu verbessern. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns nun zu diesem unternehmerischen Schritt entschieden, der uns nicht leicht gefallen ist. Wir haben in den vergangenen Jahren viel investiert und sahen in einer von der chemischen Industrie geprägten Region einen optimalen Standort.“

Auch Michael Christill, der für die Immobilien und Liegenschaften der BASF-Gruppe verantwortlich ist, bedauert, dass die Chemierecycling-Anlage nicht gebaut werden kann: „Die Firma Zimmermann erfüllt eine wichtige Aufgabe in der Kreislaufwirtschaft und entsorgt auf höchstem technischen Standard die in Industrieprozessen entstehenden Abfälle. Das Unternehmen, mit dem die BASF an anderer Stelle bereits auf Basis eines langfristigen Vertrages zusammenarbeitet, passt sehr gut zum Produktionskern des BASF-Areals und hätte von den Vorteilen der bestehenden Infrastruktur profitieren können.“

Unabhängig von der Ansiedlung der Zimmermann-Gruppe wird die BASF die Folgen des Bebauungsplans für ihre Aktivitäten nochmals genau prüfen. Hierbei behält sich die BASF auch vor, eine weitergehende juristische Beurteilung zu veranlassen.

„Wir sind enttäuscht, dass unsere Einwände nicht berücksichtigt wurden und schätzen den Bebauungsplan aus diesem Grund auch nicht als ausgewogen ein. Die durch den Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen, Tobias Benz, in Aussicht gestellten Gespräche über eine mögliche Änderung des Bebauungsplans begrüßen wir und werden in den nächsten Tagen mit der Gemeinde Kontakt aufnehmen, um einen Zeitplan zu vereinbaren“, wird Christill zitiert. Ziel der BASF ist weiterhin ein Bebauungsplan, der den Interessen der Gemeinde wie den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht wird, heißt es.

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