Noch bevor der eigentliche Schadstoffaushub aus Perimeter 1 der Keßlergrube beginnt, trifft die Firma Roche weitere Vorsorge für Havarien. Denn, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen könnte dennoch bei der Verladung des Aushubs etwas schief gehen. Daher wurde eine mobile Ölsperre angeschafft. Von Rolf Reißmann Grenzach-Wyhlen. Roche-Gesamtprojektleiter Richard Hürzeler verwies bei der Vorstellung der Ölsperre darauf, dass beim Vollaushub zwar nur Maschinen und Geräte mit höchsten Sicherheitsansprüchen eingesetzt würden, auch sei die Schiffsanlegestelle mit entsprechenden Auffangeinrichtungen ausgestattet. Dennoch könnte bei einer Störung Öl aus einem hydraulischen Gerät auslaufen und in den Rhein gelangen. Während Roche die Ölsperre finanziert hat, übernimmt die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde die Bedienung und die Wartung. Ab sofort ist die Ölsperre einsatzbereit. In Anwesenheit von Bürgermeister Tobias Benz übergab Roche den Anhänger mit der Ölsperre an die Feuerwehr. Benz lobte, dass Roche Pharma damit erneut beweise, wie aktiv sich die Firma um die Sicherheit der Anwohner und den Umweltschutz kümmere. „Dies ist die erste mobile Ölsperre im Kreis Lörrach. Wir sind froh, dass wir damit den doch von zahlreichen Betrieben besiedelten Hochrheinabschnitt absichern können.“ Unter der Plane sind auf einer Trommel 100 Meter Ölsperre aufgerollt. Bei Bedarf wird der Anhänger bis unmittelbar ans Rheinufer gefahren und dort der Hohlkörper an das Motorboot der Feuerwehr angehängt. Dieses zieht dann die Ölsperre um die treibenden Stoffe herum. Feuerwehrkommandant Claus Werner wies aber auch auf die Grenzen hin: „Eine solche Ölsperre hält treibende Stoffe nicht auf, sondern lenkt sie lediglich. Damit wird die Verteilung verlangsamt. Am Ufer dann nehmen wir die Schadstoffe mit anderen Geräten auf.“ Diese neue Ölsperre ist durch ein Verbindungsstück mit dem Gerät der Kollegen in Birsfelden koppelbar. Diese Ölsperre auf Schweizer Seite ist 250 Meter lang, so dass insgesamt eine 350 Meter Sperre zusammengestellt werden kann. Allerdings, je stärker die Strömung des Flusses ist, desto komplizierter ist der Einsatz. Bei normalem Durchfluss von etwa 1400 Kubikmetern Wasser pro Sekunde ist die Sperre gut geeignet. Sollte allerdings Hochwasser eintreten, so dass der Rhein am Pegel Hauenstein 8,19 Meter überschreitet, kann sie nicht mehr eingesetzt werden. Am eigentlichen Sperrschlauch hängt nochmals eine beschwerte Lasche, die etwa 20 Zentimeter ins Wasser hinein reicht. Zu starke Strömung hebt jedoch auch diese Lasche an, und dann fließt Öl unter dem Sperrschlauch hindurch. Besonders wichtig ist die Eingrenzung von Öl- oder Schadstoffen auf dem Rhein vor allem unmittelbar vor der Entnahmestelle des Basler Trinkwassers im Staubereich des Kraftwerkes Birsfelden. Kommandant Claus Werner, zugleich Stellvertreter des Kreisbrandmeisters, informierte, dass der Landkreis Lörrach demnächst eine weitere mobile Ölsperre gleicher Bauart beschafft, die dann mit der Grenzacher verbunden werden kann. Um die Ölsperre jederzeit schnell einsetzen zu können, wird sie auf dem Gelände des Wassersportverein in der Nähe der Slipstelle stationiert.