Grenzach-Wyhlen „Grundkonservativ mit Facetten“

Die Oberbadische
Bürgermeisterkandidat Günter Neuschütz Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Günter Neuschütz möchte Bürgermeister in Grenzach-Wyhlen werden / „Ich kenne Politik und Wirtschaft“

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. In Grenzach-Wyhlen hat er seine Wurzeln, und hier möchte er gerne Bürgermeister werden: Günter Neuschütz hat dieser Tage als vierter Kandidat seine Bewerbungsunterlagen bei der Gemeinde eingereicht (wir berichteten bereits kurz).

Das Rüstzeug dazu bringe er mit, sagt der 56-Jährige, obgleich er selbst noch nie ein politisches Amt bekleidet hat. Gleichwohl: „Ich habe die Politik zwei Jahre in Berlin und vier Jahre in Brüssel – dort bei der deutschen militärischen Vertretung bei NATO, EU und WEU – als Dezernatsleiter direkt vom Spielfeldrand aus verfolgt“, sagt Neuschütz, „ich bin diesbezüglich also nicht unbedarft.“

Geboren in Grenzach, lebt Neuschütz aktuell in Wies-Stockmatt (Kleines Wiesental), von wo aus er sein im Bereich Risikomanagement engagiertes Unternehmen führt. Viel Zeit verbringt er jedoch in Asien, wo er jahrelang unter anderem für zahlreiche Firmen, die zum Umfeld eines großen schwedischen Möbelherstellers gehören, im Sicherheits-, internen Revisions- und Risikoanalysebereich tätig war. Derartiges mache er aber auch „für typische Mittelständler aus Baden-Württemberg“, lässt Neuschütz durchblicken. Insofern kenne er sich mit Politik und Wirtschaft aus und habe Erfahrungen bezüglich Standortfindungen und -schließungen, aber auch Umweltproblematiken, sagt der parteilose Kandidat und verweist auf lokale Themen wie die Kesslergrube Grenzach oder das Warten auf die Umgehungsstraße.

Genau derartige Problemstellungen reizten ihn, bekennt der 56-Jährige, der offenkundig Herausforderungen sucht und gerne annimmt.

Sich woanders als in Grenzach-Wyhlen für den Posten des Bürgermeisters zu bewerben, sei für ihn „unvorstellbar“, sagt Neuschütz, der sich als „grundkonservativ mit Facetten“ beschreibt. So hege er als „Naturmensch“ starke Sympathien für grüne Ideen, aber auch für liberale Werte – also jene Einstellung, dass der Staat sich nur dort einmischen sollte, wo es unbedingt notwendig ist.

Auch im Ehrenamt ist Günter Neuschütz zuhause. Und zwar als Reserveoffizier (Oberst) beim Bundesverteidigungsministerium in Berlin. Dort wirkt er als Referatsleiter für Strategie und Einsatz. „Das ist mein sozialer Beitrag für mein Land“, sagt Neuschütz. Jenes Ehrenamt werde er im Falle seiner Wahl zum neuen Rathauschef auch beibehalten, es jedoch reduzieren.

Von Haus aus ist Neuschütz Betriebswirt (MBA), den er auf dem zweiten Bildungsweg erlangt hat. Aktuell arbeitet er nebenher übrigens an der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität an einer Dissertation über Risikomanagement. Der verheiratete Familienvater (die Kinder sind 22 und 24 Jahre alt) möchte allerdings vor allem im Oktober sooft es geht in Grenzach-Wyhlen präsent sein.

Für den Wahlkampf und allfällige Fragen sieht Günter Neuschütz sich bestens gerüstet. Er habe sich in die Haushaltspläne und Rechenschaftsberichte der vergangenen Jahre intensive Einblicke verschafft und freue sich nun auf Kontaktaufnahmen und Einladungen zu Versammlungen und anderes. „Ansonsten will ich im Wahlkampf aktiv rausgehen“, sagt er abschließend.

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