Grenzach-Wyhlen „Hängepartie“ ist zu Ende

Die Oberbadische
Dieses Feldkreuz in der Nähe des Solvayplatzes muss für die Gewerbeverbindungsstraße versetzt werden. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Gewerbeverbindungsstraße: Lange geplanter Lückenschluss zwischen Solvay- und Gewerbestraße kommt

Die Gewerbeverbindungsstraße zwischen der Solvaystraße und der Gewerbestraße im „Fallberg“ kann nach elf Jahre langem Hin und Her gebaut werden.

Grenzach-Wyhlen. Bürgermeister Tobias Benz war die Erleichterung über den bevorstehenden Lückenschluss im Wyhlener Straßennetz durchaus anzumerken. „Endlich“, sagte er und sprach von einer „Hängepartie mit sehr langer Vorgeschichte“. Die Umsetzung der Planung habe eine gefühlte Ewigkeit gedauert.

Enteignungsverfahren

Benz ging dabei auf die Probleme beim für den Bau der Straße notwendigen Grunderwerb ein. Einige wenige Eigner hätten sich vehement dagegen gesperrt, auch nur einige wenige Quadratmeter ihres Landes zu verkaufen. Benz sprach in diesem Zusammenhang von „zum Teil winzigen Stücken“. Gemeinsam mit dem Regierungspräsidium sei die Gemeinde daher einen Schritt gegangen, den sie eigentlich vermeiden wollte und nur als allerletzte Möglichkeit betrachtet habe, für den es zurecht sehr hohe Hürden gebe, da privater Grundbesitz einen hohen Stellenwert genieße: die Einleitung eines förmlichen Enteignungsverfahrens. Dieses sei nun abgeschlossen. „Es war ein komplexes Verfahren“, schloss Benz seine Ausführungen.

Zuschüsse in Gefahr

Da die ursprüngliche Straßenplanung bereits elf Jahre alt ist, hing über dem langwierigen Enteignungsverfahren stets ein Damoklesschwert: die Gefahr, dass die von Land und Bund in Aussicht gestellten Zuschüsse für die rund 3,2 Millionen Euro teure Straße verfallen könnten.

Planung überarbeitet

Die überarbeitete Straßenplanung stellte Daniel Ehmann vom Büro Rapp Regioplan im Gemeinderat vor. Er ging dabei auf einige Umplanungen ein, die aufgrund der verstrichenen Jahre notwendig geworden seien. Deren Kosten seien bislang noch nicht ermittelt. Ein Beispiel: Da es ein bekanntes Vorkommen der seltenen Gelbbauchunke gibt, muss ein sogenannter Amphibienschutztunnel unter der Straße gebaut werden. Im Bereich Solvayplatz fließen neu Überquerungshilfen für Fußgänger und Radfahrer in die Planung ein. Insgesamt wurde diese in vier Bereichen angepasst, sagte Ehmann. Von den Baukosten seien rund 2,6 Millionen Euro förderfähig.

Feldkreuz wird versetzt

Dem Trassenverlauf der geplanten Straße steht übrigens ein markantes Feldkreuz im Weg, wie Ehmann nach einer Anfrage von Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) mitteilte. Dieses soll versetzt werden. Laut Ehmann ist bereits ein neuer Standort neben dem vorgesehenen Radweg am Solvayplatz festgelegt worden. Das Kreuz soll zusätzlich mit einem Baum und einer Bank aufgewertet werden, „damit man auch künftig dort verweilen kann“. Wie Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin ergänzte, ist die IG Velo bezüglich des Radweges einbezogen worden.

Zeitschiene

Die Vergabe der Baumaßnahmen soll in Kürze erfolgen, um im kommenden Frühjahr mit dem Bau der Gewerbeverbindungsstraße beginnen zu können. Begonnen wird mit notwendigen Rodungsarbeiten. Im Sommer 2018 soll das Straßenbauwerk dem Verkehr übergeben werden können.

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