Grenzach-Wyhlen Hospizgruppe leistet stille Lebenshilfe

Die Oberbadische
Schwerkranke in Würde bis zum Tod begleiten ist die wichtige Aufgabe von ambulanten Hospizgruppen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Generalversammlung: 50 Schwerkranken beim Sterben begleitet / Aufbau der Trauergruppe für Kinder

Von Rolf Reißmann

Zwar mit Blick auf den Tod, aber dennoch einen Dienst für das Leben, leistet die ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen. Ein weiteres Arbeitsfeld des Vereins, die Trauerbegleitung, nimmt an Bedeutung zu, wie in der Generalversammlung am Freitag deutlich wurde.

Grenzach-Wyhlen. Auf die Vielfalt der Tätigkeiten der Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen verwies Vorsitzende Christa Häfner in der Generalversammlung am Freitagabend im evangelischen Gemeindehaus. Im vergangenen Jahr leistete die Gruppe bei 50 Schwerkranken Sterbebegleitung. 16 Mal erfolgte die Begleitung im häuslichen Umfeld, 31 Mal in Pflegeheimen oder Behinderteneinrichtungen, einige Male im Hospiz oder im Krankenhaus. Je nach Verlauf der unheilbaren Krankheiten kann diese Begleitung von wenigen Tagen über Wochen bis zu einem Jahr dauern.

Vielfach erfolgen diese Sterbebegleitungen auf Bitten von Angehörigen, in einigen Fällen sind es auch die Betroffenen selbst, die darum bitten. Dies häufig dann, wenn sie alleinstehend sind. Zumeist betrifft es Personen mit Tumorerkrankungen, manchmal auch multiple Erkrankungen, Schlaganfälle oder altersbedingte Schwäche.

Für den Verein ist es äußerst wichtig, durch Supervisoren stets den neuen Wissenstand zu erreichen, um in der richtigen Form begleiten zu können. „Wir stellten fest, dass der Beratungsbedarf weiter wächst“, sagte Christa Häfner. „Manchmal wissen Familien nichts von unserem Angebot, andere trauen sich nicht, nachzufragen.“

Ein anderes Arbeitsfeld des Vereins ist die Trauerbegleitung. Im vergangenen Jahr waren es zwar nur 13 Einzeltrauerbegleitungen, dagegen gab es aber 31 Treffen in recht unterschiedlichen Trauergruppen. Diese Gruppen richten sich auch sehr spezifisch nach den unterschiedlichen Familiensituationen. So gibt es Gruppen für trauernde Eltern, die ein Kind verloren haben. Hier zeigt sich, dass die Betroffenen selbst sehr stark in den Gedankenaustausch kommen und sich oftmals gegenseitig unterstützen, dies besonders im Umfeld von schweren Tagen wie etwa am Geburtstag des verstorbenen Kindes oder zu Festen wie Weihnachten.

„Tapferere Herzen“ heißt die Trauergruppe für Kinder, die Eltern oder andere nahestehenden Personen verloren haben. Diese Gruppe befindet sich noch im Aufbau, deshalb sei es sehr wertvoll, dass das Kinderland Lörrach dafür Unterstützung gibt.

Guten Zuspruch findet inzwischen das Trauercafé, das einmal monatlich im Pestalozzi-Naturkost-Café stattfindet. Auch dort steht die Kommunikation Betroffener im Mittelpunkt. Geschulte Mitarbeiter geben sehr persönliche Ratschläge. Wichtig ist dabei die absolute Schweigepflicht, sodass die persönliche Situation der Trauernden nicht verbreitet wird. Insgesamt 1400 Stunden Trauerbegleitung wurden im Vorjahr geleistet.

Die ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen besteht inzwischen seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass findet am 1. Juli im Hebelsaal des Dreiländermuseums Lörrach ein Vortag im Dialog mit Masken statt. Im Oktober widmet sich eine Theatergruppe bei einer Aufführung im Alten Rathaus Weil dieser Thematik.

In der Versammlung wurden Mirta Hartmann und Regina Korsch zu neuen Beisitzern gewählt. Gegenwärtig gehören 239 Mitglieder der Hospizgruppe an, 27 davon sind aktive Hospizmitarbeiter.

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