Grenzach-Wyhlen Immer das Schülerwohl im Blick

Die Oberbadische
Michael Weber, scheidender Rektor der Bärenfelsschule, reicht den Staffelstab an seine Nachfolgerin Sabine Braun weiter. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Verabschiedung: Michael Weber, Leiter der Bärenfelsschule in Grenzach, geht in den Ruhestand

Innerhalb weniger Tage ist der zweite Schulleiter der Gemeinde Grenzach-Wyhlen aus dem Dienst verabschiedet worden. Neben Manfred Stratz (wir berichteten gestern) geht Michael Weber, Rektor der Bärenfelsschule, in den Ruhestand. Dazu gab es gestern Vormittag im Haus der Begegnung einen Festakt.

Von Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Den Auftakt der Abschiedsfeier gestalteten die rund 300 Bärenfelsschüler. Dicht gedrängt sangen sie auf der Bühne „Wir feiern unsern Chef, weil er uns bald verlässt“. Freude und Optimismus zogen sich wie ein roter Faden durch alle kurzen Ansprachen, mit denen der Schulleiter nach siebenjährigem Wirken verabschiedet wurde.

40 Jahre lang Lehrer

Insgesamt 40 Jahre lang unterrichtete Michael Weber und durchlief dabei sieben Stationen in Südbaden. Begonnen hat er seinen Berufsweg in der Nähe von Wutöschingen und wechselte dann an die Sonderschule auf die Tüllinger Höhe. Stellvertretender Schulleiter wurde er später Warmbach. Immerhin 14 Jahre lang leitete er die Hebelschule in Wyhlen. Dies sei eine sehr kreative Zeit gewesen. „Begonnen habe ich meinen Berufsweg, als Kinder noch ohne Nachfragen all das erledigten, was man ihnen vorgab, eben weil es der Lehrer gesagt hat“, erinnerte er sich. „Später dann beeinflussten Kinder selbst immer mehr die Unterrichtsgestaltung.“

Bürgermeister Tobias Benz erinnerte an den jahrgangsübergreifenden Unterricht, den Weber an der Hebelschule einführte. Seinen Leitsatz, „Schule muss sich mit der Gesellschaft verändern“, habe er konsequent umgesetzt. Dies sei auch deutlich geworden, als Weber nach Schließung der Hebelschule die Leitung der Bärenfelsschule übernahm und hier die Werkrealschule einrichtete. Diese habe er ebenso engagiert aufgebaut wie er in den vergangenen beiden Jahren alle Vorberei-tungen für die im neuen Schuljahr beginnende Ganztagsbetreuung führte. „Das, was uns Michael Weber zum Abschied hinterlässt, ist für die Gemeinde der Einstieg in die Ganztagsbetreuung“, würdigte der Bürgermeister.

Im Namen des Schulamtes fasste Regina Höfler den Berufsweg Webers zusammen mit der Anerkennung, Schule sei für ihn Lebensraum gewesen. „Er hat immer ideenreich gestritten und dabei selten nur seine Schule im Auge gehabt“, sagte sie.

Veränderungen stets mitgetragen

Weber selbst bedankte sich bei der Gemeinde für gute Zusammenarbeit. Sie sei zuverlässig gewesen, wenn es um die Belange der Schule ging. Die in wenigen Wochen zu eröffnende Mensa nannte Weber als Beispiel dafür. Dennoch wollte er nicht ohne nachdenkliche Bemerkungen gehen. „Ich vermisse in der Öffentlichkeit eine grundsätzliche Diskussion über Sinn und Zweck von Schulen“, sagte er. „Leider werden Kinder aus ehrgeizigen Familien auf ihrem Bildungsweg immer noch vorgezogen. Wir müssen aber deutlich besser als bisher akzeptieren, dass nicht nur das Abitur zu einem sinnerfüllten Leben führt.“

Einen besonders witzigen Rückblick gestaltet die drei Schulleiter-Kollegen Manfred Stratz (Lise-Meitner-Gymnasium), Christoph Bigler (Realschule) und Ernst Niepmann (Lindenschule). Sie buchstabierten den Namen Weber auf besondere Weise: W für Wechsel, E für Eigenständigkeit, B für Begeisterung, E für Ecken und Kanten sowie R für Rastlosigkeit; das seien wohl seine typischen Handlungsweisen gewesen. Nur Manfred Stratz, selbst erst vor drei Tagen verabschiedet, wollte schließlich noch eine weitere Bedeutung für das R anfügen: Ruhestand.

Weber selbst verabschiedete sich mit den besten Wünschen für seine Nachfolgerin Sabine Braun. Auch sie habe Bildung nicht nur als Lernen, sondern als ganzheitlichen Prozess im Blick.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading