Die Baugenossenschaft Grenzach (BGG) steht wirtschaftlich auf gesunden Füßen und hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 432 000 Euro erwirtschaftet. Von Gerd Lustig Grenzach-Wyhlen. „Wir bewegen viel“, zeigte sich Bernhard Kemmerling, Geschäftsführer der BGG, stolz. Die Zahlen und Fakten, die er am Montag bei der 95. Mitgliederversammlung im evangelischen Gemeindehaus präsentierte, sprachen eine eindeutige Sprache. Die Ertrags-, Vermögens- und Geschäftslage ist stabil und geordnet, die BGG stets liquide. „Ich bin froh, dass wir eine so vitale und wirtschaftlich gesunde Baugenossenschaft in der Gemeinde haben“, sagte Bürgermeister Tobias Benz. Er bezeichnete die BGG als wichtigen Akteur am Wohnungsmarkt. Zahlen und Fakten Bei einer Bilanzsumme von 30,4 Millionen Euro sowie Investitionen in Höhe von 5,8 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen) erwirtschaftete die BGG unterm Strich einen Gewinn von 432 000 Euro. Davon werden 85 000 Euro als Gewinn an die Mitglieder ausgeschüttet, was einer Dividende von rund vier Prozent entspricht. Das ausgewiesene Eigenkapital der Genossenschaft erhöhte sich um 380 000 auf rund 10,7 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von 35,2 Prozent der Bilanzsumme. „Jericho“ vor Fertigstellung Wie bereits im Vorjahr war das Geschäftsjahr 2015 erneut geprägt vom Neubauprojekt „Jericho“. Mit dem dritten Bauabschnitt strebt dieses Projekt mit insgesamt 40 Wohnungen zwischen Markgrafen- und Güterstraße noch in diesem Sommer seiner Vollendung entgegen. Auch die Baugenossenschaft selbst wird dann hier neue Büroräume beziehen. Insgesamt verschlang das Projekt 9,8 Millionen Euro. „Damit liegen wir lediglich knapp zwei Prozent über der Schätzung aus dem Jahr 2010“, freute sich Kemmerling. Uhlandstraße 1 bis 7 Darüber hinaus waren bei der BGG Instandhaltung und Modernisierung angesagt. Die größte Maßnahme mit 1,64 Millionen Euro war dabei die komplette Sanierung des Gebäudes Uhlandstraße 1 bis 7. Die geringfügig erhöhten Mieten würden von den Mietern gerne in Kauf genommen. „Mit dem optischen Ergebnis sind wir sehr zufrieden, von den Bewohnern kriegen wir ausschließlich Lob“, so der Geschäftsführer. Mitgliederzahl gestiegen Bewirtschaftet werden von der BGG, deren Mitgliederzahl im Berichtsjahr von 786 auf 809 stieg, insgesamt 403 Wohnungen, drei gewerbliche Einheiten sowie 206 Garagen und 76 Stellplätze. Alle Wohnungen sind aktuell vermietet. Es gab 33 Wohnungswechsel und dadurch 32 neue Mieter. Alle Wohnungen konnten ohne Leerstand wiedervermietet werden, sagte Kemmerling. „Nach wie vor ist aber die Nachfrage nach bezahlbarem und ortsnahem Wohnraum sehr groß“, erklärte er. Durch die per Anschlussunterbringung auf den Markt drängenden Flüchtlinge rechnet er mit weiterem Druck auf den Wohnungsmarkt. „Serrnuss“ im Visier Künftige Entwicklungsmöglichkeiten sieht die BGG allerdings zum einen im Gebiet „Serrnuss“ in Wyhlen, wo ein 22,3 Ar großes Grundstück als Bauerwartungsland bereits gekauft wurde. „Bündnis für Wohnen“ „Mit Volldampf“, so unisono Bürgermeister Tobias Benz und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Merle, werde weiterhin das „Bündnis für Wohnen“ betrieben, wobei hier in erster Linie die Bebauung des Grundstücks an der geplanten Querspange Kirchstraße in Wyhlen in Kooperation mit Gemeinde und der Genossenschaft in Wyhlen ins Auge gefasst ist. Erste konstruktive Gespräche hätten bereits stattgefunden. Denkbar wäre der Bau von 60 neuen Wohnungen, wovon die Hälfte mit KfW-Mitteln gefördert werden könnte.