Als Ruderhochburg hat die Gemeinde schon lange einen Namen. Nun setzte Simon Niepmann diesem Ruf die Krone auf. Als Mitglied des Schweizer Vierer-Teams gewann er bei den Olympischen Spielen in Rio die Goldmedaille. Im Haus der Begegnung wurde dieser Erfolg – und noch mehr – am Donnerstag gefeiert. Grenzach-Wyhlen (rr). Für Niepmann ist der Medaillengewinn der Höhepunkt seiner Sportlerkarriere, wie beim von der Gemeinde und dem Ruderclub Grenzach ausgerichteten Empfang im Festsaal zu hören war. Jubelnd begrüßten die etwa 70 Gäste ihren „Goldsimon“, wie als Schriftzug im Saal zu lesen war. Stefan Koppetsch hatte ein abwechslungsreiches Programm aus Fotos und Filmen zusammengestellt, um Niepmanns Weg noch einmal nachzuzeichnen. Da staunte selbst der Olympiasieger über so manches Bild, das ihm hier noch einmal vorgehalten wurde. Gern übernahm Niepmann den Kommentar zur Aufzeichnung des Endlaufs in Rio. Die Schweizer Fernsehreporter seien bei der Live-Übertragung wohl etwas schlafmützig gewesen, sagte er. Allen Gästen wurde dabei noch einmal deutlich, welch riesige Anstrengung ein solches 2000-Meter-Rennen für die Sportler ist. Bedingung für die Teilnahme im Leichtgewichts-Vierer ist die Grenze von 70 Kilogramm. „Das Wettkampfgewicht von 69,X Kilo haben wir nur unmittelbar vorm Wettkampf“, erzählte der Sportler schmunzelnd. Niepmann erzählte auch, dass er derzeit an seiner Abschlussarbeit sitzt. Er will sein Studium der Sportwissenschaften und Geografie mit dem Master abschließen. Ob er allerdings Lehrer wird – so wie Vater und Bruder – weiß er heute noch nicht. Wichtiger ist zunächst die anstehende Entscheidung, ob er seinen Leistungssport fortsetzt. Mit 31 Jahren habe er jetzt das beste Alter für einen Ruderer erreicht. Bei den nächsten olympischen Spielen wäre er dann Mitte 30. Etwa zum Jahreswechsel werde er wissen, welchen Weg er einschlagen wolle. Der Verein würdigte noch einen weiteren Olympiateilnehmer aus der Gemeinde. Paul Castle, Vorsitzender des Ruderclubs, absolvierte nämlich schon seinen fünften Einsatz als Streckensprecher bei olympischen Spielen. In Rio seien sehr gute Spiele und die Brasilianer überdies sehr aufgeschlossen gewesen. Es habe alles bestens funktioniert, erinnerte er sich. „Eigentlich war ich ja für ein anderes Rennen ausgelost worden“, sagte Castle, „aber da wegen Wetterunbilden die Reihenfolge verändert wurde, hatte ich das Glück, den Vierer-Endlauf mit Simon zu kommentieren“, freute sich Castle. Der Ruderclub nutzte den Abend auch, um den Europameistern im Drachenbootrennen seine Anerkennung auszusprechen. Alexandra Kowatzki, seit vielen Jahren erfolgreich in dieser Disziplin, errang im Sommer EM-Titel über die Strecken von 200, 500 und 2000 Meter sowie im Mix in der Altersklasse Ü 40. Ein Klasse höher, also Ü 50, trainieren beim RC Grenzach Maria und Janos Gelencser. Die beiden gebürtigen Ungarn leben seit fünf Jahren hier, die Meistertitel aber errangen sie aber im Team ihres Heimatlandes.