Grenzach-Wyhlen „Kämpfen für den Totalaushub“

Die Oberbadische
Während die Firma Roche den Perimeter 1 der Kesslergrube auszuheben plant, möchte BASF ihren Teil, also Perimeter 2, dauerhaft einkapseln. Grafik: Pressefoto BASF Foto: Die Oberbadische

Kesslergrube, Perimeter 2: Freie Wähler üben geharnischte Kritik an Einkapselungsplänen der Firma BASF

Grenzach-Wyhlen (tn). Die Freien Wähler Grenzach-Wyhlen (FW) wollen sich nicht mit der geplanten Einkapselung von Perimeter 2 der Kesslergrube durch die Firma BASF zufriedengeben. In einer schriftlichen Stellungnahme fordern die Freien Wähler die BASF auf, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen und ihren Teil der Kesslergrube ebenfalls total auszuheben.

Das Schreiben der Freien Wähler aus Grenzach-Wyhlen ist zusätzlich zur Kenntnisnahme an verschiedene Behörden, an die BI Zukunftsforum, an die Gemeindeverwaltung und an die Firma Roche sowie an die Presse gerichtet.

Die FW sparen darin nicht mit Kritik an der geplanten Umspundung der seit Jahrzehnten im Erdreich schlummernden Altlasten und greifen zu deutlichen Worten. „Die Umspundung lässt den giftigen Müll zurück und hat jahrhundertelange Nachsorge zur Folge. Bürger und Umwelt wird es in jener Zeit in Grenzach-Wyhlen noch geben. Die BASF wahrscheinlich eher nicht“, mutmaßen die Freien Wähler.

Sie unterstellen dem Unternehmen, sich vor seiner Verantwortung zu drücken, das Ergebnis des vor einiger Zeit vorgestellten Nachhaltigkeitsgutachtens (wir berichteten) zu „missachten“ und zu „missdeuten“. Die entscheidenden Argumente im Nachhaltigkeitsgutachten für eine Umspundung von Perimeter 2 seien „allein auf ökonomischer Basis begründet“. „Wir vermuten, dass die BASF schon lange vorhat, den Standort in Grenzach aufzugeben. Es gibt keine Anzeichen für die gegenteilige Annahme (...)“, heißt es weiter in der von den Ratsmitgliedern Rolf Rode, Karlheinz Quandt, Herbert Flum und Peter Weber sowie vom FW-Vorsitzenden Dr. Ralph Gerspach unterzeichneten Papier.

Was die im Areal gelegene Kläranlage betrifft, ist diese aus Sicht der FW sowohl für die Gemeinde als auch für die BASF „zu groß“. Man könne daher den Fortbestand dieser Anlage nicht als „Hauptargument gegen den Totalaushub“ gelten lassen. Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen dürfe sich „nicht länger in dieser Abhängigkeit als Hehler betätigen“, schreiben die Freien Wähler. Überdies kritisieren sie die Informationspolitik der BASF gegenüber der Gemeinde als „sehr schlecht“. Werde der Perimeter 2 wirklich wie vorgesehen eingekapselt, erziele man „kurzfristige wirtschaftliche Vorteile mit garantiertem Boomerangeffekt“. Die Freien Wähler bitten daher auch die verantwortlichen Stellen im Landratsamt, im Sinne eines Totalaushubs zu entscheiden. Man selbst werde dafür „kämpfen“, schreiben die Unterzeichner abschließend.

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