Grenzach-Wyhlen Keine Angst vor Visionen haben

Die Oberbadische
Piet Sellke, einer der Moderatoren, diskutierte mit Bürgern über die Formen des Beteiligungsprozesses bis zur Erstellung des integrierten Verkehrskonzeptes. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Integriertes Verkehrskonzept: 70 Zuhörer bei Auftaktveranstaltung in der Hochrheinhalle

Von Rolf Reißmann

Etwa 70 Zuhörer – die Projektbeteiligten eingeschlossen – wohnten am Donnerstagabend in der Hochrheinhalle der Auftaktveranstaltung zur Entwicklung eines integrierten Verkehrskonzeptes für die Gemeinde Grenzach-Wyhlen bei.

Grenzach-Wyhlen. Bürgermeister Tobias Benz begründete, warum gerade jetzt die Entwicklung eines solchen Konzeptes zu beginnen sei. Mit dem Bau der Umgehungsstraße – er nannte den Zeitraum um das Jahr 2025 für die vollständige Fertigstellung - ergeben sich umfassende Auswirkungen auf den innerörtlichen Verkehr. Diese rechtzeitig zu bedenken, sei notwendig, um sowohl die planerische Arbeit der Gemeinde rechtzeitig darauf auszurichten, als auch entsprechende Ziele bei den übergeordneten Behörden anzumelden. „Die bisherige Bundesstraße wird dann zu einem Teil eine kommunale Straße werden, aber auch zu einem Teil sicherlich als Kreisstraße eingeordnet“, erwartet Benz. Letzteres betrifft den Teil von der Rührbergkreuzung bis zur Weiterführung an die künftige Anschlussstelle am Gmeiniweg.

Die Moderatoren der Auftaktveranstaltung forderten die Teilnehmer vielfach zu Fragen heraus. Roland Fritz empfahl, sich bei den Überlegungen keine Beschränkungen aufzuerlegen. „Die Wirklichkeit ist schon Beschränkung genug“, meinte er. Noch einmal nahm er Bezug auf den vorangegangenen Runden Tisch, an dem schon erste Überlegungen dazu angestellt worden waren.

Einige Teilnehmer jenes Treffens stellten ihre seit damals weiterentwickelten Gedanken vor. So bemängelte Schülersprecher Florian Wiest vom Lise-Meitner-Gymnasium den unzureichend mit dem Schulbetrieb abgestimmten Busverkehr aus und nach Herten und Rheinfelden. Da auch künftig erhebliche Schülerzahlen von dort zu erwarten seien, müsse dies künftig anders geplant werden.

Bettina Senft mahnte eine umfassende Barrierefreiheit an. Bereits bei den Ausführungsplanungen sei daran zu denken. Gestalter und Architekten ließen sich doch zu oft von ästhetischen Aspekten leiten, aber auch eine kleine Schwelle sei eben ein Hindernis.

In drei Arbeitsgruppen fanden sich dann die Teilnehmer zusammen, um sehr detailliert mehrere Schwerpunkte zu beraten. Dort zeigte sich, dass dennoch viele Überlegungen kurzfristig angelegt waren. Zwar hatte zuvor Planer Kurt Sänger einige Computeranimationen für die beiden Ortszentren vorgestellt, wie sie nach 2025 eventuell aussehen könnten, doch ob dann mit nur 20 Stundenkilometern oder doch schneller gefahren werden kann, sei für ein langfristiges Verkehrskonzept heute nicht zu entscheiden.

Mehrfach wiesen die Gesprächsteilnehmer auf den weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs hin. Ausschließlich auf die Linie 38 zu bauen, erschien etlichen Gästen nicht ausreichend. So kam der Vorschlag auf, mindestens eine der beiden Bahnstationen mit Direktverbindungen ans Schulzentrum auszustatten.

Ebenso trat der Gedanke in den Vordergrund, bei der Verlangsamung des Verkehrs keinesfalls ein ausreichendes Parkplatzangebot innerorts zu vernachlässigen. Wenn vor allem der Ortsteil Grenzach ein Einkaufsort bleiben solle, müssten auch Anfahr- und Abstellmöglichkeiten für Autos bestehen.

Manfred Mutter rief dazu auf, wirklich visionäre Gedanken zu entwickeln, schließlich könne man doch davon ausgehen, dass das ökologische Denken künftig deutlich ausgeprägter sein werde als derzeit.

Die während der Auftaktveranstaltung eingebrachten vielfältigen Ideen und Vorschläge werden nun geordnet und stellen eine Diskussionsgrundlage für die Planungswerkstatt dar, die für den 8. Juli terminiert ist.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading