Grenzach-Wyhlen Kraftgeladene Fülle und Lichteffekte

Die Oberbadische
Fensterkunst in der alten Maschinenhalle Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Kultur im Kraftwerk am Rhein zeigt Werke aus unterschiedlichen Sparten

Von Ursula König

Grenzach-Wyhlen/Augst. Seit Donnerstag ist in der alten Maschinenhalle des Kraftwerks Wyhlen-Augst die Gemeinschaftsausstellung „Kraftwerke“ zu sehen. Dabei setzen die vier Künstler das Thema Energie auf vielfältige Weise um.

Doch es sind nicht nur vier Personen, die für sich ausstellen: Die 280 Werke ergeben ein Gesamtkunstwerk, das in seiner Fülle und Vielschichtigkeit nur fragmentarisch erfasst werden kann. Und das ist durchaus beabsichtigt, wie Matthias Reinhard in seiner Einführung erklärte. Für die Ausstellung entwarf er, ebenso wie Daniel Infanger (Basel), Bilder und Gedichtfragmente, die auf den riesigen Sprossenfenstern der Halle durch das Spiel von Licht und Schatten eine eigene Dynamik entwickeln. Auch dieser Aspekt wird bewusst einbezogen: „Die Ausstellung lebt vom Licht“, dieser Satz des technischen Leiters des Kraftwerks, Michael Krarup, führte zu Beginn der Vernissage in die spezielle Atmosphäre der Halle ein, die mit einer jährlichen Ausstellung Kunst und Technik auf außergewöhnliche Weise verbindet. Denn neben den Lichteffekten, die auch den filigranen Arbeiten der aus Mazedonien stammenden Künstlerin Katerina Apostolksa eine Lebendigkeit verleihen, die von Sonnenlicht und Tageszeit auf unkalkulierbare Weise beeinflusst wird, sind es die konstanten Geräusche der Turbinen, die mit ihren Klangeffekten eine spezielle Stimmung schaffen.

Die lässt den kraftvollen Aspekt ungehindert in die Kunstwerke einfließen. So wie der Rhein vor und nach dem Kraftwerk eher beschaulich dahin strömt, wird doch die Kraft sicht- und hörbar, die dem Element Wasser innewohnt. Es ist diese Kraft, welche die vier Künstler inspirierte und die sie mit ihren Werken weiter geben möchten. So ist es im Sinne der Kunstschaffenden, sich als Betrachter wie ein ruhiger Fluss durch die Ausstellung treiben zu lassen, inspiriert vom einfallenden Licht der Frühlingssonne, und in sich hineinzuhören: „Was bringt eine Saite in mir zum Klingen?“

Stimmig in dieses Konzept passt die eigens erstellte Klangmischung, die sich aus alter mazedonischer und Schweizer Musik zusammen setzt. Es sind beschauliche Klänge, die zur Ruhe kommen lassen, um sich ganz einem Kulturerlebnis hingeben zu können, das eine Dynamik entwickelt, die nicht willentlich zu steuern ist. Und hier setzt der Basler Künstler Lukas Rapold einen ungewöhnlichen Rahmen. Seine These „Form ist Inhalt“ hebt allzu starre Vorstellungen von eingrenzenden Einfassungen auf. Sein Ansatz ist spielerisch und umfasst wie eine bewegliche Klammer als Gesamtrahmen die Arbeiten seiner Kollegen. u bis 7. Mai. Eintritt frei, Do 17 bis 20 Uhr, Sa 14 bis 17 Uhr, So und Fr 13 bis 17 Uhr. Werke von Katerina Apostolska, digitale Arbeiten; Matthias Reinhard, Arbeiten mit Worten; Daniel Infanger, Fotografien, Lukas Rapold, Installationen und Bilder

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