Grenzach-Wyhlen Löschen will gelernt sein

Die Oberbadische
Wie man mit einem Handfeuerlöscher richtig zielt zeigt Feuerwehrmann Mattias Hundt. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Ferienprogramm: Kinder besuchen die DSM-Werksfeuerwehr

Grenzach-Wyhlen (rr). Der Nachmittag bei der DSM-Werksfeuerwehr ist seit Jahren eine feste Postion im Ferienprogramm der Gemeinde. Über 30 Mädchen und Jungen hatten sich diesmal angemeldet, etliche waren schon mal mit dabei und kamen gerne wieder. Joachim Enders, Stellvertretender Kommandant, begrüßte sie alle und kündigte an, dass niemand Langeweile haben werde.

Genau so kam es auch. Schon die Fahrt mit den Feuerwehrautos von der Pforte bis ins Werksareal war ein tolles Erlebnis. Dann sahen die Kinder bei einem Kurzrundgang, wo die diensthabenden Feuerwehrleute während der Nachtbereitschaft schlafen und wo die Atemschutzgeräte geprüft und für den nächsten Einsatz vorbereitet werden.

Die 50 Feuerwehrmänner und fünf Frauen werden im Jahr zu etwa 200 Einsätzen gerufen, bei jedem Alarm muss es schnell gehen, deshalb ist immer eine Truppe im Werk in Bereitschaft. Am Eingang der etwas verrußten Container zum Heißübungsplatz mussten die Kinder erst einmal einige Minuten warten, doch bald züngelten Flammen auf und die Einrichtung der Container brannte. Dann kam von der anderen Seite ein Löschtrupp und bekämpfte mit kurzen Wasserstößen das Feuer bis es aus war.

Diese Vorführung reizte die Kinder, selbst einmal mit einem Löschrohr zu agieren. Gelegenheit dazu gab es auf der großen Wiese. Sowohl Schaum als auch Wasser konnten sie verspritzen. Alle durften sie mal zupacken und spürten dabei auch, dass es gar nicht so leicht ist, bei dem erheblichen Rückstoß eines starken Wasserstrahls ins vorgegebene Ziel zu treffen. Währenddessen hatten andere Mädchen und Jungen Gelegenheit, mit Schellen Rohrbrüche abzudichten. In einem Chemiebetrieb sind solche kleinen Störungen nicht ungewöhnlich, dann muss schnell gehandelt werden, ohne gleich den Produktionsprozess stillzulegen.

An der nächsten Station fragten die Feuerwehrleute zunächst, ob jemand Höhenangst habe, hatte aber niemand. Also durften die Kinder einsteigen in den Korb des hydraulischen Hubturmes und schon ging die Reise gut 30 Meter in die Höhe. Während der Fahrt erfuhren sie, dass mit diesem Turm ein Brand von oben her bekämpfen werden kann, dass durch das fest installierte Rohr so viel Wasser hinauf kommt, um es beispielsweise über einem Brandherd zu versprühen und so auch austretende Gase zumindest zu begrenzen.

Noch einmal selbst Hand anlegen durften die Mädchen und Jungen dann bei einem kleinen Gasbrand. Gesehen hatten sie alle schon Feuerlöscher an den Wänden in der Schule oder in anderen Gebäuden, nur bedient hatte noch niemand solch ein Ding. Jetzt erfuhren sie, wie damit umzugehen ist. Schutzkappe runter, kurzer Druck zur Probe und dann näher ran ans Feuer. Auch hier klappte es wunderbar, mit wenigen Schaumstößen die Flammen zu löschen.

So ganz nebenbei erfuhren die Kinder, dass Feuerwehrleute immer ein Auge darauf haben, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen und deshalb auch fast alles zu zweit machen, damit einer dem anderen helfen kann, falls ein Notfall eintritt. Dieser Feriennachmittag war ganz unauffällig ziemlich lehrreich.

Einige haben sie am Wasser und am Schaum so toll ausgetobt, dass Hemden und Hosen nicht trocken blieben. Jene, die bereits im Vorjahr dabei waren, hatten gleich Badekleidung an, weil sie wussten dass es doch am meisten Spaß macht, sich gegenseitig voll zu spritzen. Dass die Feuerwehrleute an diesem Nachmittag auch ihre Freude hatten, war nicht zu übersehen.

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