Grenzach-Wyhlen Mit brillanter Fingerfertigkeit gemeistert

Die Oberbadische
Brillierten als perfekt aufeinander eingespieltes Duo in der Evangelischen Kirche Grenzach: der Trompeter Rudolf Mahni und der Organist Carsten Klomp. Foto: Jürgen Scharf Foto: Die Oberbadische

Konzert: Reformationslastiges Konzert im Jubiläumsjahr / Choralbearbeitungen begeistern das Publikum

Grenzach-Wyhlen (js). In der Reihe „Musik im Jubiläumsjahr der Reformation“ hatte sich Kantor Dieter Zeh von Rudolf Mahni (Trompete) und Carsten Klomp (Orgel) ein reformationslastiges Programm gewünscht. Die eigens für das Konzert in der evangelischen Kirche zusammengestellten Choralbearbeitungen nach Melodien von Martin Luther aus der Clavierübung Teil III von Johann Sebastian Bach passten hervorragend in das besondere Jahresprogramm.

Teils für Orgel solo, teils von Klomp für Trompete und Orgel bearbeitet, waren die von Albert Schweitzer als „Orgelmesse“ bezeichneten Luther-Choräle eine gute Idee zum Luther-Jubiläum und der persönlichste Programmblock. Im zweiten Teil gab es Witziges wie drei swingende Choralvorspiele des „südbadischen Kleinmeisters“ (Mahni über Klomp), die der Heidelberger Professor für künstlerisches Orgelspiel als „Orgel plus...“ auf sein eingespieltes Duo zugeschnitten hat. Dafür braucht es einen Trompeter, der das spielen kann – und Mahni, erster Solotrompeter im Philharmonischen Orchester Freiburg, hat das technische Knowhow dafür.

Schön und anrührend, wie er diese modernen Choralbearbeitungen mit leuchtendem, leicht ansprechendem Ton intonierte. In den ruhigen Cantus-firmus-Linien war das Ausdrucks- und Klangregister der Trompete beseelt bis strahlend. Mit kernigem Ton blies er „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, wo für die Orgel „organo pleno“, also volles Rohr vorgeschrieben ist, dem Klomp gerne nachkam. Auch in der französisch orientierten Klangwelt, einem Intermezzo von Eugène Gigout, zeigte Mahni die suggestiven Qualitäten des Klangs, während er im „Carillon“ von Louis Vierne mit einem intonationssicheren hohem B in ständiger Repetition glänzte, was wie ein Fanfarensignal wirkte. Am Spieltisch der zweimanualigen Goll-Orgel überraschte Klomp in Jean Langlais’ Thema mit Variationen („Hommage an Frescobaldi“) mit einem raffinierten Spaltklang, also keiner Mixtur, und doch glitzernden hohen Tönen.

Zum Schluss stand mit Jean-Baptiste Arbans „Carnaval von Venedig“ (besser bekannt als „Mein Hut der hat drei Ecken“) ein hochvirtuoses Paradestück an, das der erfahrene Spitzentrompeter mit brillanter Fingerfertigkeit meisterte. Viel Beifall gab es für Trompetenglanz und Orgelklang.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading