Teils für Orgel solo, teils von Klomp für Trompete und Orgel bearbeitet, waren die von Albert Schweitzer als „Orgelmesse“ bezeichneten Luther-Choräle eine gute Idee zum Luther-Jubiläum und der persönlichste Programmblock. Im zweiten Teil gab es Witziges wie drei swingende Choralvorspiele des „südbadischen Kleinmeisters“ (Mahni über Klomp), die der Heidelberger Professor für künstlerisches Orgelspiel als „Orgel plus...“ auf sein eingespieltes Duo zugeschnitten hat. Dafür braucht es einen Trompeter, der das spielen kann – und Mahni, erster Solotrompeter im Philharmonischen Orchester Freiburg, hat das technische Knowhow dafür.
Schön und anrührend, wie er diese modernen Choralbearbeitungen mit leuchtendem, leicht ansprechendem Ton intonierte. In den ruhigen Cantus-firmus-Linien war das Ausdrucks- und Klangregister der Trompete beseelt bis strahlend. Mit kernigem Ton blies er „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, wo für die Orgel „organo pleno“, also volles Rohr vorgeschrieben ist, dem Klomp gerne nachkam. Auch in der französisch orientierten Klangwelt, einem Intermezzo von Eugène Gigout, zeigte Mahni die suggestiven Qualitäten des Klangs, während er im „Carillon“ von Louis Vierne mit einem intonationssicheren hohem B in ständiger Repetition glänzte, was wie ein Fanfarensignal wirkte. Am Spieltisch der zweimanualigen Goll-Orgel überraschte Klomp in Jean Langlais’ Thema mit Variationen („Hommage an Frescobaldi“) mit einem raffinierten Spaltklang, also keiner Mixtur, und doch glitzernden hohen Tönen.